Tipps fürs Wochenende Ein Besuch im saarländischen Paradies und eine Orgel auf der Saar

Saarbrücken/Völklingen/Nohfelden · Nach dem langen Lockdown kann man endlich wieder was unternehmen. Die SZ-Redaktion gibt Tipps, was am Wochenende lohnen könnte.

 Am 10. und 11. Juli startet im Völklinger Weltkulturerbe das „Paradiesfest“.

Am 10. und 11. Juli startet im Völklinger Weltkulturerbe das „Paradiesfest“.

Foto: dpa/Birgit Reichert

 Paradiesfest im Völklinger Weltkulturerbe
Grün ist die Farbe der Zukunft, und die Völklinger Hütte goes green, schon lange. An unzugänglichen Stellen im Industriedenkmal-Areal entstanden Biotope, eines davon, rund um die frühere Kokerei, erhielt den Namen „Paradies“. Aber so richtig populär wurde dieser Ort nicht.  Das soll sich nun ändern. Am Wochenende steigt ein „Paradiesfest“, bei dem die Neugestaltung und Erweiterung dieses Natur-Schauplatzes den Besuchern erstmals präsentiert wird – mit diversen „Attraktionen“, von Performance-Kunst bis DJ-Einsatz. Wer den „King-Kong-Weg“ und den „Leoparden-Pfad“ nicht kennt, das Pfauenhaus auf der Hängebahn oder das neu angelegte Hochmoor nicht gesehen hat, kennt das Hüttenareal nicht wirklich. Eine bessere Gelegenheit, neue Entdeckungen zu machen, als die kostenlose Einweihungsparty am 10. und 11. Juli gibt es nicht.

 Blick in die Arcimboldo-Ausstellung, die derzeit im Metzer Centre Pompidou läuft.

Blick in die Arcimboldo-Ausstellung, die derzeit im Metzer Centre Pompidou läuft.

Foto: Sophia Schülke

Arcimboldo in Metz
Mit seinen dekorativen, farbenfrohen Jahreszeiten-Darstellungen, die Frühling, Sommer, Herbst und Winter ein Gesicht geben, das ausschaut wie ein überbordender Obstkorb, ist der Italiener Giuseppe Arcimboldo (1526-1593) weltberühmt geworden. Üblicherweise begegnet man diesen  Klassikern des Manierismus in weltberühmten Museen in Paris oder Madrid. Jetzt sind ein Dutzend dieser Meisterwerke der Spätrenaissance im Metzer Centre Pompidou zu sehen. Kombiniert werden sie mit Gemälden und Skulpturen von Arcimboldos Zeitgenossen wie auch von modernen Top-Künstlern, darunter Picasso oder Cindy Sherman, 130 an der Zahl. Ein Riesenpanaroma wird also aufgezogen. Sicher, die Ausstellung läuft noch bis 22. November. Aber kennt man die Erfahrung nicht, dass je länger die Laufzeit scheint, eine Ausstellung umso sicherer verpasst wird? Deshalb empfiehlt sich jetzt ein vorsorglicher Ausflug.

 Die Big Band der Saar-Polizei eröffnet am 10. Juli  das erste saarländische Big Band-Festival.

Die Big Band der Saar-Polizei eröffnet am 10. Juli  das erste saarländische Big Band-Festival.

Foto: LLP 452

Big Band Festival in Merzig
Kevin Naßhan hat’s drauf, die Sache mit den Drums. Doch der junge Saarländer, noch keine 30, ist nicht nur ein begnadeter Schlagzeuger, der Jazzer wirbelt als Organisator kaum weniger als mit den Sticks. Vom Big Band-Virus infiziert seit er als 14-jähriger Stipendiat in Michigan war, hat er nicht nur seine eigene große „Kapelle“, das „Silent Explosion Orchestra“ auf die Beine und die Bühne gestellt. Der Absolvent der Saarbrücker Musikhochschule hat jetzt sogar ein Big Band-Festival gewuppt.  Und der Chef des Merziger Zeltpalastes, Joachim Arnold, unterstützt das Ganze, indem er in Merzig die Bühne dafür bietet. Los geht es am Samstag, 10. Juli, 20 Uhr, mit der Big Band der Polizei des Saarlandes in der Freiluftarena neben dem Zeltpalast. Am 5. September ist dann Naßhans Formation, das „Silent Explosion Orchestra“ dran, und die „Mister Oz’s Big Band beschließt am 26. September das Mini-festival.i

 Auf dem Theaterschiff Maria Helena gibt es am Sonntag, 11. Juli, ein Orgelkonzert auf der Saar.

Auf dem Theaterschiff Maria Helena gibt es am Sonntag, 11. Juli, ein Orgelkonzert auf der Saar.

Foto: Sophia Schülke

Orgelkonzert auf der Saar
Eine Orgel auf einem Schiff? Klingt nach den guten alten Zeiten der großen Ozeanluxusliner. In diesem Fall aber hat der Kahn am Saarufer festgemacht; das Theater-Schiff Maria-Helena nämlich. Zum Glück hat der findige Intendant der Musikfestspiele Saar, Bernhard Leonardy, eine kompakte „Festivalorgel“ (aber mit dem Klangreichtum einer ganz großen Pfeifenorgel), die er am Sonntag, 11. Juli, 17 Uhr, an Bord wuchten kann. Das Konzertprogramm des Orgelkonzerts auf der Saar ist auch nah am Wasser gebaut: Leonardy, auch Organist an der Basilika St. Johann, wird die „Meeressymphonie“ von Ferdinand Pfohl spielen. Der Name des spätromantischen Komponisten und Komponisten ist leider nur wenigen noch vertraut. Wer mehr über den Komponisten erfahren will, hat aber die beste Quelle gleich an Bord: Zum Konzert wird auch der Enkel des Konzerts erwartet. Der Eintritt ist frei; es gelten die aktuellen Hygieneregeln.

 Rund einen Kilometer lang ist die Sommerrodelbahn am Peterberg im Nordsaarland.

Rund einen Kilometer lang ist die Sommerrodelbahn am Peterberg im Nordsaarland.

Foto: Thomas Reinhardt

   Rodeln im Sommer am Peterberg
Mal wieder richtig in Fahrt kommen: Das läuft auf der Sommerrodelbahn am Peterberg. Mit bis zu 40 Kilometer pro Stunde kann man mit den Twin-Bobs (Erwachsene und Kinder können so zusammen fahren) einen Kilometer lang die rund einen Kilometer lange Bahn über 15 Steilkurven und Bögen hinuntersausen. Größere Kinder dürfen auch alleine fahren. Die Anlage am 584 Meter hohen Peterberg zählt zu den größten Sommer-Rodelbahnen in Deutschland. Da die Bahn bei Nässe nicht in Betrieb ist, sollte man sich aber vorher beim Ansagedienst (Tel.: 06873/91134) erkundigen. Neben der Sommer-Rodelbahn gibt es auch ein „Druidendorf“, einen Themenspielplatz, für kleinere Kinder. Im Juli und August ist die Anlage von 10 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Auch hier gelten die aktuellen Hygienegeln.
https://www.freizeitzentrum-peterberg.de/sommerrodelbahn/

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