Literatur und Jazz Pralle Lust am Wortlaut bei Lesung mit Gulden und Thewes

Saarlouis · Lesungen des Saarlouiser Schriftstellers Alfred Gulden sind immer ein Wortlautfeuerwerk. Am Sonntag wagt er sich mit Posaunist Christof Thewes an „KehlKopfgedichte“.

  Seit Jahren für die Bühne vereint: Alfred Gulden schreibt und sprechsingt, Christof Thewes bläst die Posaune. Am Sonntag in Saarlouis.

Seit Jahren für die Bühne vereint: Alfred Gulden schreibt und sprechsingt, Christof Thewes bläst die Posaune. Am Sonntag in Saarlouis.

Foto: Oliver Dietze/Darstellung 2 69-05

Ein bisschen dada, ein bisschen gaga: Wer tieferen Sinn in Alfred Guldens Zeilen sucht, wird dazwischen auch manch’ höheren Unsinn finden. „KehlKopfGedichte – Voice box poems“ heißt sein kleines grünes Bändchen, das der nimmermüde Denker, Dichter und Sprecher aus Saarlouis nun mit Jazz-Posaunist Christoph Thewes am Sonntag, 9. Mai, 18 Uhr, präsentieren wird. Mitreißend gesprochen – versprochen. Wie in diesen Corona-Zeiten üblich als Online-Stream aus dem Theater am Ring in Saarlouis.

Guldens Poeme auf den gut 30 Seiten schwittern da kühn zwischen schönster Dada-Tradition und seinem ganz eigenen Ton, sich die Welt zurecht zu reimen. Mal mit mächtig Bildungs-Aplomb, mal mit kindlicher Lust am Nonsens. Da passt beispielweise zwischen „Krawatte“ und „Garotte“ gerade mal ein Leerzeichen, das sich assoziativ mit allem füllt, was Mann sich als Schlinge um den Hals legt.

Wer Gulden kennt und schätzt, weiß: Er ist nicht nur der beste Sprecher seiner Texte, er ist ein Akrobat des Wortlauts, der weder Kehlkopf noch Stimmbänder schont. Und in Jazzer Christof Thewes hat er seit langem schon einen kongenialen Mitspieler und musikalischen Dialogpartner. Hinhören! Mehr gibt es dazu nicht mehr zu sagen.

Am Sonntag, 9. Mai, 18 Uhr auf dem Youtube-Kanal der Stadt Saarlouis.

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