Saarbrücker Filmfestival „Alaska“ gewinnt den Max Ophüls Preis

Saarbrücken · Am Samstagabend wurden die Preise des Filmfestivals Max Ophüls verliehen. „Alaska“ gewann den Preis als bester Spielfilm – es gab noch 17 weitere Auszeichnungen, mit einem Preisgeld von insgesamt 118 500 Euro.

Pegah Ferydoni in einer Szene von "Alaska".

Pegah Ferydoni in einer Szene von "Alaska".

Foto: WoodWaterFilms/Jacob Waak

Zum Ende der Festivalwoche sind am Samstagabend im Saarbrücker E-Werk die Preise des 44. Max-Ophüls-Festivals verliehen worden. Das sind die Auszeichnungen:

Bester Spielfilm

„Alaska“ hat beim Filmfestival Max Ophüls Preis die Auszeichnung als bester Spielfilm gewonnen, dotiert mit 36 000 Euro. Max Gleschinskis Film erzählt von der Mittvierzigerin Kerstin, die in ihrem alten DDR-Kajak „eine Reise voller unvorhersehbarer Wendungen“ antritt, wie die Jury mitteilte „Das Zusammenspiel des herausragenden Ensembles, die poetische Kameraarbeit, die vielschichtige und genaue Inszenierung führen zu einem unverwechselbaren, magischen Kinoerlebnis.“

Beste Regie

Der Preis für die beste Regie (Filmpreis der saarländischen Ministerpräsidentin) ging an Lukas Nathrath für seinen Film „Letzter Abend“. Der Preis ist mit 5500 Euro dotiert, ergänzt von einer Förderung in Höhe von 5500 Euro an einen Verleih, der den Film innerhalb von zwölf Monaten nach dem Festival ins Kino bringt.

Bestes Drehbuch

Der Fritz-Raff-Drehbuchpreis, dotiert mit 13 000 Euro, ging an Clara Stern für „Breaking the Ice“. „Souverän arbeitet die Autorin mit Bildern und Motiven und beschenkt uns gleichzeitig mit großen Kinomomenten“, lobt die Jury. „Wir fiebern mit, wir feiern mit, wir lachen und wir weinen.“

Schauspielnachwuchs

Die zwei Preise für herausragende Nachwuchsleistungen im Bereich Schauspiel, dotiert mit jeweils 3000 Euro, wurden Augustin Groz für die Leistung in „Wer wir einmal sein wollten“ und Alina Stiegler in „Sprich mit mir“ verliehen.

Gerhard Liebmann als Schleifer in „Eismayer“.

Gerhard Liebmann als Schleifer in „Eismayer“.

Foto: GoldenGirlsFilm

Publikumspreis Spielfilm

David Wagners Film „Eismayer“ über eine schwule Liebe beim österreichischen Militär hat den Publikumspreis Spielfilm gewonnen, dotiert mit 5000 Euro.

Preis für den gesellschaftlich relevanten Film

Clara Sterns Film „Breaking the Ice“ erhielt den „Preis für den gesellschaftlich relevanten Film“, dotiert mit 5000 Euro.

Preis der Jugendjury

Die deutsch-französische Jury gab dem Film „Breaking The Ice“ ihren Preis, dotiert mit 2500 Euro. „Authentisch, intensiv und emotional mitreißend“, lobt die Jury. „Nicht nur in den zwischenmenschlichen Beziehungen wird das Eis gebrochen, der Film macht das auch mit uns.“

Preis der Ökumenischen Jury

„Franky Five Star“ von Birgit Möller erhielt den Preis der Ökumenischen Jury, ausgezeichnet mit 2500 Euro. Der Film verleihe dem „komplexen und aktuellen Thema der psychischen Belastungen eine Leichtigkeit“, sagte die Jury. „Diese macht es uns möglich, Frankys Kopfkino zu besuchen und sich dort wohlzufühlen. Ein außergewöhnlicher, lebenssatter Film, der eine Brücke baut zwischen den Welten.“

Preis der Filmkritik – Bester Spielfilm

„Eismayer“ erhielt den undotierten Spielfilmpreis der Filmkritik, ausgelobt vom Filmfestival Max Ophüls Preis, gemeinsam mit dem Verband der deutschen Filmkritik und der Berufsvereinigung deutscher Medienjournalisten sowie den Filmkritikverbänden aus Österreich und der Schweiz.

Bester Dokumentarfilm

Samira Ghahremanis „Good Life Deal“ wurde als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet (7500 Euro). Er erzählt von einem österreichischen Frührenter, der sich in Thailand eine neue Zukunft aufbauen will und in der alten Heimat alles aufgibt. „Aus der dokumentarischen Beobachtung entwickelt sich ein Krimi, bei dem die Regisseurin Samira Ghahremani gekonnt auch mit dem Wissen und der Empathie des Publikums spielt“, sagte die Jury.

Beste Musik in einem Dokumentarfilm

Marcus Thomas wurde für die beste Musik in einem Dokumentarfilm ausgezeichnet, für seine Arbeit in „Independence“ von Felix Meyer-Christian. Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert.

Preis der Filmkritik – Bester Spielfilm

Erneut ein Preis für „Independence“ – die undotierte Auszeichnung der Filmkritik.

Publikumspreis Dokumentarfilm

„Für immer Sonntag“ von Steven Vit war die Lieblingsdoku des Ophüls-Publikums. Die Geschichte eines Ruhestands, mit dem sich der Rentner (der Vater des Regisseurs) sehr schwer tut, erhielt ein Preisgeld von 5000 Euro.

Bester Mittellanger Film

Roman Wegeras „Wherever Paradise is“ hat den Preis als bester mittellanger Film gewonnen, dotiert mit 5000 Euro.

Publikumspreis Mittellanger Film

„Istina (Wahrheit)“, die Geschichte einer kritischen Fotografin, erhielt den Publikumspreis Mittellanger Film, dotiert mit 5000 Euro.

Bester Kurzfilm

Kálmán Nagys Kurzfilm „Das andere Ende der Straße“, an dessen Anfang Mobbing in der Schule steht – oder bloß die Behauptung davon – erhielt den Preis als bester Kurzfilm, dotiert mit 5000 Euro.

Publikumspreis Kurzfilm

„Das andere Ende der Straße“ war auch der Favorit des Publikums – dafür erhielt der Film weiter 5000 Euro.

Am Sonntag laufen noch Filme des Festivals in den Kinos, viele Produktionen sind noch bis bis 5. Februar im Streaming-Angebot des Festivals zu sehen.
www.ffmop.de

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