Resonanzen „Wir haben sehr gutes Feedback bekommen“

Saarbrücken · Nach dem Abschlusskonzert der „Resonanzen“ mit „Echo“ zieht das Leitungsteam eine positive Bilanz.

 Inez Schaefer

Inez Schaefer

Foto: Kerstin Krämer

Mit dem belgischen Streichquartett Echo Collective fand das erste Resonanzen-Festival am Sonntag einen meditativen und ruhigen Ausklang in Saarbrücken. Neil Leiter (Bratsche), Margaret Hermant (Violine), Thomas Engelen (Cello) und Benoit Leseure (Violine) hatten sich Musik des isländischen Filmkomponisten Jóhann Gunnar Jóhannsson vorgenommen, der vor zwei Jahren im Altern von nur 48 Jahren verstorben war.

Das Konzert startete mit einem langen Streicherton vom Band, zu dem alle Live-Instrumente einstimmten – lange Töne blieben auch den gesamten Abend über dominierend. Wieso im überschaubaren Rahmen der Aula des Pingusson-Gebäudes jedes Instrument mikrofoniert und verstärkt wurde, konnte man sich nach einer Weile aus dem Ensemble-Namen erschließen: Echo- und Halleffekte konnten so elektronisch dazugemischt werden. Bei der elegischen und sphärischen Musik Jóhannssons machte das Sinn, stellte allerdings den Tontechniker vor das immer noch ungelöste Problem, den Klang eines Streichinstruments so zu verstärken, dass es natürlich klingt. An den Rändern des Konzertraums schnitten bisweilen die Höhen ins Gehör, in der Mitte klang es durchgehend gut.

Die Lichttechnik spielte ebenfalls eine große Rolle: Mal wurden die Musiker in kühlen blauen Nebel gehüllt, dann wieder wärmten gelbe Farbtöne. Einfache Abfolgen aus vier Akkorden, wie sie die Popmusik gerne verwendet, kamen ebenso vor wie Anklänge an die Barockmusik. Oft reizte das Quartett die Skala tiefer Cello- und hoher Geigentöne bis ins Extreme aus.

Manche erinnerte die Musik an Arvo Pärt, andere an den englischen Filmkomponisten Michael Nyman – beide wird Jóhannsson sicher gut studiert haben. Den Film zum Konzert im Pingussonbau musste man sich denken. Weite Landschaften erschienen da vor dem inneren Auge, oder tiefe Wälder, aus denen schwermütige Klänge drangen. Davon mochte man sich gerne einlullen lassen, und so gab es zum Schluss nach langem Beifall noch eine Viertelstunde lang Zugaben.

Die Festivalleiter Inéz Schaefer und Sebastian Studnitzky zogen am Ende der elf Festivaltage ein positives Fazit: „Es war großartig“, meinte Schaefer, die ein solches Festival  zum ersten Mal mitveranstaltete. Der erfahrenere Studnitzky sprach davon, dass man mit der ersten Ausgabe „die Marke des Festivals“ nach außen hin habe definieren  wollen. Man habe sehr gutes Feedback bekommen für den musikalischen Inhalt, die Qualität der Veranstaltungen sei sehr hoch gewesen. Jetzt habe man „tolle Bilder und tolle Streams, das spricht sich unter den Künstlern rum.“ Deutschlandweit sei auf dieses Festival geschaut worden, weil es eines der ersten im Herbst war, das unter verschärften Corona-Bedingungen lief.

 Sebastian Studnitzky Foto:

Sebastian Studnitzky Foto:

Foto: Sevi Tsoni

„Viele Leute hatten aber auch Angst, in die Konzerte zu gehen“, meinte Schaefer. Vielleicht hätte man noch mehr Werbung fürs Festival machen sollen, merkte sie an. „Die letzten drei, vier Tage war alles voll bei den Konzerten. Es hat ein bisschen gedauert, bis Saarbrücken aufgewacht ist“, sagte Studnitzky. Beide Musiker, die mit dem Pianisten Julien Quentin die musikalische Leitung hatten, äußerten den Wunsch, in zwei Jahren wieder dabei zu sein – dann aber bitte unter normalen Umständen.

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