Neuer Krankenhausplan Saar-Kliniken sollen 300 weitere Betten erhalten
Saarbrücken · Das Saarland benötigt Experten zufolge in den kommenden Jahren deutlich mehr Krankenhaus-Betten.
Die Zahl der Betten in saarländischen Krankenhäusern muss laut einem neuen Gutachten im Auftrag der Landesregierung deutlich erhöht werden. Wie Gesundheitsministerin Monika Bachmann und Staatssekretär Stephan Kolling (beide CDU) gestern in Saarbrücken erklärten, empfiehlt die Beratungsgesellschaft Aktiva, die Bettenzahl im Mittel um 326 auf dann 6692 zu erhöhen.
Das Gutachten ist Grundlage für den neuen Krankenhausplan des Landes, der ab 2018 erstmals für sieben statt bislang fünf Jahre gelten soll. „Wir müssen den Bedürfnissen einer immer älter werdenden Gesellschaft gerecht werden und die Struktur der saarländischen Krankenhauslandschaft intelligent fort- und weiterentwickeln“, sagte Bachmann. In Gesprächen mit den Krankenhausträgern werde im Dezember diskutiert, wo der Bettenaufwuchs sinnvoll sei. „Einen weiteren Bettenabbau wie in den vergangenen Jahren wird es nicht geben“, betonte Bachmann. Zugleich sollen mit dem neuen Krankenhausplan Doppelstrukturen und Überkapazitäten im Land abgebaut und medizinische Schwerpunktzentren aufgebaut werden.
Derzeit gibt es im Saarland 22 Kliniken an 25 Standorten. Aus Sicht der Gutachter wäre eine Konzentration auf nur noch fünf Standorte – Saarbrücken, Lebach, Merzig, St. Wendel und Homburg – möglich. Diese Städte könnten von den meisten Saarländern binnen 30 Minuten erreicht werden. „Dies ist natürlich nur ein virtuelles Gedankenspiel“, sagte Kolling. Eine solche Struktur sei nicht die Absicht der Regierung.
Nach den Gesprächen mit den Krankenhausträgern sollen weitere Gremien im Januar angehört werden. Voraussichtlich am 7. Februar soll der Landtag zustimmen, der Krankenhausplan vom Ministerrat rückwirkend zum 1. Januar 2018 in Kraft gesetzt werden.
