Saar-Grüne mit größtem Mitglieder-Plus

Saarbrücken · Die saarländischen Grünen haben im vorigen Jahr unter allen 16 Landesverbänden der Partei den mit Abstand größten Mitgliederzuwachs verzeichnet. Die Zahl stieg von 1317 auf 1428, das entspricht einem Plus von 8,4 Prozent.

Bundesweit lag der Zuwachs bei 1,0 Prozent. Das geht aus Zahlen hervor, die der Berliner Parteienforscher Oskar Niedermayer für alle Bundestagsparteien in der jüngsten Ausgabe der "Zeitschrift für Parlamentsfragen" ausgewertet hat.

Demnach musste die saarländische FDP die mit Abstand größten Einbußen aller Liberalen-Landesverbände hinnehmen: Angesichts innerparteilicher Querelen, des Landtagswahl-Desasters und einer dauerhaften Umfrageschwäche sank ihre Mitgliederzahl von 1632 auf 1360 - ein Minus von 16,7 Prozent. Bundesweit lag das Minus bei 7,0 Prozent.

CDU und SPD im Saarland verloren auch 2012 weiter Mitglieder. Die SPD schnitt mit einem Minus von 1,4 Prozent merklich besser ab als die Bundespartei (-2,6 Prozent). Die Saar-CDU verlor 2,5 Prozent, die Bundespartei 2,8 Prozent. Die Linke blieb mit minus 2,7 Prozent vergleichsweise stabil - die Bundespartei schrumpfte um 8,2 Prozent.

Die saarländischen Parteien bleiben im Bundesvergleich die mit Abstand am stärksten in der Gesellschaft verwurzelten Landesverbände (Daten nur für 2011 verfügbar). So engagierten sich 2,25 Prozent der beitrittsberechtigten Saarländer in der SPD und 2,15 Prozent in der CDU. In Westdeutschland liegen diese Werte bei 0,77 (SPD) und 0,93 Prozent (CDU). Selbst der gesellschaftlich besonders stark verwurzelten CSU gehören nur 1,4 der beitrittsberechtigten Bayern an.

Der deutlich überdurchschnittliche Organisationsgrad gilt auch für die kleineren Parteien. So reicht die Linke mit 0,26 Prozent sogar an die Werte der ostdeutschen Landesverbände heran.

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