Saar-Finanzämter besonders fix

Saarbrücken. Die saarländische Steuerverwaltung war nach Angaben von Finanzminister Peter Jacoby (CDU) zum Stichtag 1. Januar 2008 spitze in der Bearbeitung von Einkommensteuererklärungen. Wie der Minister gestern mitteilte, waren zu diesem Zeitpunkt für den Veranlagungszeitraum 2006 von rund 331000 Veranlagungsfällen etwa 262000 eingegangen

 Die saarländischen Finanzämter sind Spitze bei der Bearbeitung von Steuererklärungen. Foto: dpa

Die saarländischen Finanzämter sind Spitze bei der Bearbeitung von Steuererklärungen. Foto: dpa

Saarbrücken. Die saarländische Steuerverwaltung war nach Angaben von Finanzminister Peter Jacoby (CDU) zum Stichtag 1. Januar 2008 spitze in der Bearbeitung von Einkommensteuererklärungen. Wie der Minister gestern mitteilte, waren zu diesem Zeitpunkt für den Veranlagungszeitraum 2006 von rund 331000 Veranlagungsfällen etwa 262000 eingegangen. Von diesen Verfahren waren wiederum mehr als 252000 zum Stichtag bereits erledigt. Das entspricht laut Jacoby einer Erledigungsquote von 76,2 Prozent im Verhältnis zur Gesamtzahl der Veranlagungsfälle. Damit, so Jacoby, liege das Saarland bundesweit auf Platz eins und stehe um sechs Prozentpunkte besser da als der Bundesdurchschnitt.

Im Durchschnitt dauert die Bearbeitung der Einkommensteuererklärungen bis zum Versand des Steuerbescheides im Saarland vier bis sechs Wochen. Das sei deutlich schneller als noch vor einigen Jahren, unterstrich Jacoby.

Mittlerweile erstellen 50000 Saarländer - also jeder Fünfte - ihre Steuererklärung am heimischen PC und übermitteln die Daten über das Internet, wie der Minister weiter ausführte. Zum Vergleich: Vor fünf Jahren hatten erst 6000 Steuerbürger im Saarland diese Möglichkeit genutzt.

Die Zahl der Außendienstmitarbeiter der Finanzverwaltung im Land ist nach den Worten Jacobys von 2002 bis 2008 um 34 Prozent auf derzeit 249 Personen gestiegen. Diese führten etwa Betriebsprüfungen durch und seien als Steuerfahnder tätig. Trotz dieses Aufwuchses im Außendienst ging die Gesamtzahl der Mitarbeiter aller saarländischen Finanzämter nach Angaben des Ministeriums im gleichen Zeitraum von 1681 auf 1584 zurück. Auch im Ministerium selbst ging die Mitarbeiterzahl deutlich zurück - von 183 im Jahr 2002 auf nunmehr 170. In den Jahren 2000 bis 2008 wurden fast 400 Nachwuchskräfte in den Vorbereitungsdienst für eine berufliche Laufbahn in der Steuerverwaltung eingestellt, was laut Ministerium einem Jahresschnitt von 45 eingestellten Bewerbern entspricht.

Wie Jacoby weiter mitteilte, sind die Steuerrückstände im Land zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand aller Zeiten gesunken. Sie betrugen den Angaben zufolge zu Jahresbeginn nur noch 42 Millionen Euro. 1995 waren es noch 177 Millionen Euro. Ein Grund für die nun eingetretene Verbesserung war laut Jacoby die Umstellung bei der Bezahlung der Kfz-Steuer. Im Saarland muss jeder Autofahrer, der seinen Wagen bei den Behörden anmeldet, schon seit einiger Zeit für die Kfz-Steuer eine Einzugsermächtigung unterschreiben. Dadurch, so der Minister, müsse der Steuerbürger die Zahlungstermine nicht mehr überwachen und könne sie somit auch nicht mehr vergessen. Die Steuerrückstände bei der Kfz-Steuer wurden mit diesem Verfahren laut Finanzministerium um über 50 Prozent gesenkt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort