Saar-Lehrerverband protestiert vor Staatskanzlei SPD-Fraktion sieht sich durch Lehrer-Demo gestützt

Saarbrücken · Die  Protestdemonstration, zu der der Saarländische Lehrerinnen- und Lehrerverband (SLLV) für kommenden Dienstag vor der Saarbrücker Staatskanzlei aufruft, könnte eine Kuschel-Demo werden. Beide Regierungsfraktionen sehen sich auf der Seite der Lehrerschaft, die mit ihren Forderungen nach mehr Personal, mehr multiprofessionellen Teams für alle Schulen, kleineren Klassen und Beratungszeit offene Türen einzurennen scheint.

(Symbolbild)

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Foto: dpa/Peter Endig

„Mehr Finanzmittel und mehr Personal – darin stimmen wir mit dem Lehrerverband überein“, sagte die Parlamentarische Geschäftsführerin der  SPD-Landtagsfraktion, Petra Berg, der SZ. Der Stellenabbau an den Schulen im Saarland sei „faktisch bereits ausgesetzt“. Darüber hinaus seien wegen der sich ändernden Rahmenbedingungen mit höheren Abschlüssen, mehr Schülerinnen und Schülern und den  sozialen Problemen deutlich mehr Lehrkräfte im Land, aber auch der Aufbau multiprofessioneller Teams und der Einsatz von Schulsozialarbeitern vonnöten. „Insofern liegen Saarländischer Lehrerverband, Bildungsminister Commerçon und die SPD-Fraktion, was die Forderungen angeht, nicht weit auseinander, sondern sehen den Protest als Unterstützung für unsere Positionen“, betonte Berg.

Vor der Staatskanzlei wollen sich nach Angaben des SLLV am nächsten Dienstag ab 16.30 Uhr Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) und Bildungsminister Ulrich Commerçon (SPD) „öffentlich den Problemen der Lehrerschaft stellen“. Auf die Frage der SZ, auf welcher Seite die CDU-Landtagsfraktion stehen werde, auf der der Lehrerschaft oder hinter den Groko-Repräsentanten, sagte CDU-Fraktionsvizin Helma Kuhn-Theis: „Ich weiß nicht, wie Sie darauf kommen, dass Herr Hans und Herr  Commerçon nicht auf der Seite der Lehrerinnen und Lehrer stehen.“ Das könne man „nicht so stehen lassen“. Alle wüssten, dass die Schulen in einer schwierigen Lage seien. Überall würden Lehrer gebraucht. Bei den Haushaltsberatungen werde die Einstellung von mehr Lehrern „mit Sicherheit“ ein Thema sein, sagte Kuhn-Theis. „Wenn es nach mir ginge, hätten wir Klassen, die nur halb so groß sind“, betonte Kuhn-Theis vor Journalisten im Landtag. Aber dies sei „in der Realität nicht umzusetzen“.

Auch die Linksfraktion stehe hinter den Forderungen des SLLV und unterstütze die Demo, sagte Barbara Spaniol. „Die Brandbriefe und Hilferufe vor allem von Grund- und Gemeinschaftsschulen dürfen nicht mit einem ‚Weiter so‘ beantwortet werden“, betonte Spaniol.

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