Rutschpartie in die eigene Familiengeschichte

Sulzbach. Acht Jahre lang war er hinter den Kulissen der Harald Schmidt Show aktiv, wählte Gäste und Gags aus. Bekannt wurde er im August 2000, als er seinen Arbeitsplatz ins TV-Studio verlegte. Von nun an unterhielt er sich mit Harald Schmidt über Gott und die Welt, am liebsten aber über Fußball und deutsche Biersorten

 Manuel Andrack liest in Sulzbach. Foto: SZ

Manuel Andrack liest in Sulzbach. Foto: SZ

Sulzbach. Acht Jahre lang war er hinter den Kulissen der Harald Schmidt Show aktiv, wählte Gäste und Gags aus. Bekannt wurde er im August 2000, als er seinen Arbeitsplatz ins TV-Studio verlegte. Von nun an unterhielt er sich mit Harald Schmidt über Gott und die Welt, am liebsten aber über Fußball und deutsche Biersorten. Und nun kommt Manuel Andrack (43) nach Sulzbach, weil er sich mittlerweile aufs Bücher schreiben verlegt hat. "Erste basisdemokratische Lesung. Neue Texte über Ahnenforschung, Wandern und Fußball" ist die Veranstaltung überschrieben, die am Freitag, 16. Januar, 20 Uhr, im Evangelischen Gemeindezentrum, Auf der Schmelz, stattfindet.

Andrack begibt sich dabei auf eine Rutschpartie in die eigene Familiengeschichte. Familienforschung wie er sie betreibt, ist risikoreich. Familien sind heikel. Aber da sind auch diese vielen Fragen, die jeder gern beantwortet hätte: Was für ein Mensch war mein Opa? Wie lebten meine Urgroßeltern? Hoppla, mein Großvater war ja schon mal verheiratet. Wieso weiß ich das nicht? Andrack, das klingt doch irgendwie französisch? Aber warum führen eigentlich immer alle Spuren in den Osten? Was ist mit ausgewanderten Andracks in Amerika? Manuel Andrack hat Taufregister und Kirchenbücher durchwühlt, hat nach Spuren vor Ort gesucht und sich mit entfernten Verwandten getroffen. Aber konnte er überhaupt mit jemandem verwandt sein, der auf zwei Fingern pfeift? Das hatte er noch nie geschafft. Und sein Vater auch nicht. Klarheit sollen hier Stammbäume bringen, die bis weit ins 18. Jahrhundert zurückreichen. Auch eine Gebrauchsanweisung musste mühsam aus dem Amerikanischen übersetzt werden, damit beim Speichelabstrich bloß keine Fehler geschehen, schließlich soll herausgefunden werden, wie sich das Andrack-Gen über die Welt verteilt.

Familienforschung ist mehr als Stammbäume malen. Mit jedem Schritt in die Vergangenheit wird auch ein Stück Geschichte erzählt, und im günstigsten Fall erfährt man dabei etwas über sich selbst.

Manuel Andracks Lesungen sind basisdemokratisch, das heißt, er liest auf Wunsch nicht nur aus seinem Buch, sondern auch Wander- und Fußballtexte und beantwortet Fragen aus dem Publikum. mh

Karten für die Veranstaltung in Sulzbach zum Preis von 10 Euro gibt es bei der Buchhandlung Strauß, Sulzbachtalstraße 64, Telefon (06897) 50 33 93; E-Mail: strauss-sulzbach@t-online.de

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