Russin verletzt sich vor der Abschiebung selbst und kommt in Klinik
Saarbrücken/Lebach · Innenministerin Monika Bachmann (CDU) hat die Abschiebung eines russischen Ehepaares vorübergehend ausgesetzt, nachdem sich die Ehefrau gestern morgen mit einem Messer selbst verletzt hatte. Nach Ministeriumsangaben schwebt die Frau nicht in Lebensgefahr und wird derzeit im Lebacher Krankenhaus medizinisch versorgt.
Die Frau soll sich mit einem kleinen Küchenmesser in den Bauch gestochen haben - mutmaßlich, um der Abschiebung zu entgehen. Das Ehepaar ist in der Landesaufnahmestelle für Flüchtlinge in Lebach untergebracht. Es kam nach Informationen unserer Zeitung im August 2010 mit einem Touristenvisum ins Saarland und beantragte einen Monat später Asyl, das in letzter Instanz jedoch vom Oberverwaltungsgericht abgelehnt wurde. Seit April darf die Abschiebung des Paares vollstreckt werden. "Die Abschiebung des Ehemannes habe ich ebenfalls zunächst ausgesetzt, damit er an der Seite seiner Frau bis zu deren Genesung verbleiben kann und die Umstände des Vorganges umfassend ermittelt sind", teilte Innenministerin Bachmann gestern mit.