Runter kommen alle, aber wo?

Wer viel reist, kennt sie, die vier Haupt-Feinde der Deutschen Bahn AG: Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Will sagen: Irgendwas, das zu Verspätungen führt, ist immer. So mancher, der in diesen Tagen von der Schiene in die Luft ausgewichen ist, konnte den Eindruck haben, dass sich der Saarbrücker Flughafen nach dem Motto "viel Feind, viel Ehr" die Haupt-Feinde der Bahn ausgeliehen hat

Wer viel reist, kennt sie, die vier Haupt-Feinde der Deutschen Bahn AG: Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Will sagen: Irgendwas, das zu Verspätungen führt, ist immer. So mancher, der in diesen Tagen von der Schiene in die Luft ausgewichen ist, konnte den Eindruck haben, dass sich der Saarbrücker Flughafen nach dem Motto "viel Feind, viel Ehr" die Haupt-Feinde der Bahn ausgeliehen hat.Vergangene Woche zum Beispiel wollte Charlotte Knobloch, die Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, in Saarbrücken landen. Ging nicht. Ihr Flugzeug, von München kommend, wurde nach Luxemburg umgeleitet. Frau Knobloch nahm es mit Humor. Auch dadurch lasse sie sich nicht abhalten, endlich die Saarbrücker Synagoge zu besuchen, sagte sie gut gelaunt. Ihre Leibwächter schauten dagegen noch grimmiger als Leibwächter eh schon schauen. Sie warteten mit dem Auto in Saarbrücken und mussten hurtig nach Luxemburg fahren, um die Chefin sicher zu uns zu bringen.Anfang der Woche hatten dann Filmschaffende aus dem Norden der Republik Probleme, pünktlich in Saarbrücken zu sein. Der ein oder andere hat die Erstaufführung seines Films verpasst, dafür aber den Luxemburger Flughafen gesehen.Schuld ist das Wetter, sagt der Geschäftsführer des Saarbrücker Flughafens, Professor Friedhelm Schwan. Der Winter war fies. Und Schneeschippen auf einer Fläche von 35 mal 2000 Metern, dem Teil der Landebahn, der frei sein muss, sei nicht so einfach. Auch nicht mit modernstem Gerät und viel Personal. Nun ja, geschneit hat es in Luxemburg auch. Aber wer weiß, vielleicht haben die Luxemburger ja noch modernere Schneeschaufeln. Aber Anfang dieser Woche brauchten wir nichtmal im als Schneehölle ja weltbekannten Saarbrücken einen Schaufeleinsatz. Stimmt, diese Woche, sagt Professor Schwan, war es der Nebel. Es gibt da diese Wetterscheide im Hochwald, erklärt er. Das heiße: in Saarbrücken Nebel, im Moseltal freie Sicht. Und die Fluggesellschaft Luxair sei ganz besonders vorsichtig, seit vor einiger Zeit mal einer ihrer Piloten wegen des schlechten Wetters versucht habe, vor statt auf dem Saarbrücker Flughafen zu landen. Ja, man muss sein Feinde kennen, auch wenn man diese speziellen nie besiegen kann.Sie haben Tipps für Fortgeschrittene oder wollen dem Autor ihre Meinung sagen, dann schreiben Sie einfach eine E-Mail an m.rolshausen@sz-sb.de

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