"Runder Tisch" und "Spitzengespräch"

Karlsbrunn. Jörg Dreistadt (SPD, Foto: hj), Großrosselns Bürgermeister, ist sauer: "Den Garten bewerben wir überall - und dann hängen da Schilder, dass er geschlossen ist!" Es geht um den "Garten ohne Grenzen" am Karlsbrunner Jagdschloss. Seit dem Unwetter vom 26. August, das Schäden verursachte, hat Eigentümer Saarforst ihn gesperrt (wir berichteten)

 Das Jagdschloss Karlsbrunn, vom Garten her gesehen. Foto: Becker & Bredel

Das Jagdschloss Karlsbrunn, vom Garten her gesehen. Foto: Becker & Bredel

Karlsbrunn. Jörg Dreistadt (SPD, Foto: hj), Großrosselns Bürgermeister, ist sauer: "Den Garten bewerben wir überall - und dann hängen da Schilder, dass er geschlossen ist!" Es geht um den "Garten ohne Grenzen" am Karlsbrunner Jagdschloss. Seit dem Unwetter vom 26. August, das Schäden verursachte, hat Eigentümer Saarforst ihn gesperrt (wir berichteten).So hat Dreistadt für nächste Woche zum "Runden Tisch" eingeladen. Alle Akteure sind dabei, die per Vertrag mit dem Garten zu tun haben: Saarforst, die Christliche Erwachsenenbildung (CEB) Merzig, die den Garten gebaut und der Regionalverband, der mitfinanziert hat, und die Gemeinde, die sich die Pflege jährlich rund 12 500 Euro kosten lässt. "Die Schäden müssen in Ordnung gebracht werden", sagt Dreistadt. Und "bauliche Mängel"; zum Beispiel sei klar, dass man Wege am Hang nicht, wie geschehen, ohne Wasserführung bauen dürfe. Und um Gewährleistungs-Fristen zu wahren, müsse es schnell gehen.

Geht es vielleicht auch, antwortet Sabine Schorr, Sprecherin des Umweltministeriums, auf SZ-Nachfrage. Obwohl Saarforst ein Gutachten in Auftrag gegeben hat. Das, sagt Schorr, soll "Vorschläge für umfassende und nachhaltige Bau- und Instandsetzungsmaßnahmen" zeitigen. Dafür benötige der beauftragte Fachingenieur Planungsunterlagen, die nur die CEB bereitstellen könne. Lägen die vor, sei das Gutachten "binnen weniger Tage" zu erwarten; müsse der Gutachter die "Grundlagendaten" selbst erheben, dauere es länger. Man gehe derzeit nicht davon aus, dass es Regressforderungen geben werde. Finanzieren könne Saarforst die Reparatur aus dem Geld, das das Land jährlich für den Garten bereitstelle. Kurzfristig könne man die Summe, rund 14 000 Euro, auch aufstocken, jedoch "zu Lasten anderer Beauftragungen", sprich: Saarforst müsste bei anderen Dienstleistungen fürs Land sparen.

Und das Schloss selbst? Die Auskunft des Saarforst-Betriebsleiters Hans-Albert Letter, der Forst werde es nicht mehr dienstlich nutzen, wird aus dem Umweltministerium bekräftigt. Dann, sagt Dreistadt mit einem Seufzer, werde es schwer, das Konzept eines Kulturlandschaftszentrums Warndt im Schloss zu verwirklichen. Die Gemeinde könne sich nicht leisten, den Bau zu übernehmen. Das Zentrum wäre ja nicht kommunale Pflicht, sondern Kür; "und wir sind schon dabei, freiwillige Leistungen zu kürzen". Doch wenn ein Zweckverband fürs Zentrum gegründet wird, hält Dreistadt einen "monetären Beitrag" Großrosselns für möglich.

Auch Regionalverbandsdirektor Peter Gillo (SPD, Foto: bub) hält weiter am Kulturlandschaftszentrum Warndt im Jagdschloss fest, sagt Sprecher Ralf Parino: "Das Konzept steht." Der Regionalverband werde erneut ans Land herantreten mit der "Einladung", sich am Zweckverband zu beteiligen. Zumal Umwelt-Staatssekretär Klaus Borger (Grüne, Foto: privat) in einem Brief an Gillo die "Zielsetzung, die Warndtregion zu stärken", formuliert habe - mit dem Zusatz, dass dieses "Bekenntnis" auch deutlich werde am "nachhaltigen Engagement für die landeseigenen Liegenschaften".

Borger, das teilte er gestern persönlich mit, bereitet aktuell ein "Spitzengespräch" vor über "Möglichkeiten einer Folgenutzung" fürs Jagdschloss Karlsbrunn. Dazu werde auch der Regionalverbandschef eingeladen.

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