Ruhe statt "Sanierungsmurks"

Saarbrücken. Es geht zwar um Lärmverringerung, still und leise sein will Peter Strobel deshalb aber nicht. Im Gegenteil: Gestern hat sich der Vorsitzende der CDU-Stadtratsfraktion öffentlich zu Wort gemeldet, um einen Vorschlag zu machen, der den Saarbrückern, die an viel befahrenen Straßen leben, etwas mehr Ruhe bringen soll

 Ungelöste Probleme: das Rasen und der Verkehrslärm an der Heringsmühle. Foto: Becker&Bredel

Ungelöste Probleme: das Rasen und der Verkehrslärm an der Heringsmühle. Foto: Becker&Bredel

Saarbrücken. Es geht zwar um Lärmverringerung, still und leise sein will Peter Strobel deshalb aber nicht. Im Gegenteil: Gestern hat sich der Vorsitzende der CDU-Stadtratsfraktion öffentlich zu Wort gemeldet, um einen Vorschlag zu machen, der den Saarbrückern, die an viel befahrenen Straßen leben, etwas mehr Ruhe bringen soll. Strobel fordert "klare Kriterien für den Einsatz von Flüsterasphalt". Diese Kriterien müsse die Stadt "neu festlegen".Hintergrund der Forderung sind Aussagen der städtischen Umweltamtsleiterin Elisabeth Streit in der SZ. "Der Asphalt bringt sehr gute Ergebnisse, die Minderung des Verkehrslärms ist deutlich", hatte Streit versichert.

Das Problem, sagt die Stadtrats-CDU: "Leider kommen bisher nur wenig Bürgerinnen und Bürger in den Genuss dieser Lärmreduzierung vor ihrer Haustür." Deshalb will die CDU durchsetzen, dass bei der Sanierung von Hauptverkehrsstraßen in Zukunft grundsätzlich Flüsterasphalt verwendet wird.

Die Lärmminderung in der Ortsdurchfahrt von Brebach sei "enorm und bedeutet eine erhebliche Steigerung der Lebensqualität für die Anwohner", sagt Strobel. Auch Anwohner anderer Hauptdurchgangsstraßen sollen deshalb so entlastet werden. Strobel nennt die Kaiserstraße in Schafbrücke und Scheidt, die Provinzialstraße in Fechingen, die Hauptstraße in Eschringen, die Hauptstraße und Sulzbachtalstraße von Jägersfreude bis Dudweiler, die Hauptstraße in Gersweiler, die Ortsdurchfahrt von der Breite Straße in Malstatt durch Burbach bis zur Straße des 13. Januar.

An der Heringsmühle, der Straße zum Flughafen, sei "eine Chance zur deutlichen Lärmreduzierung vertan worden", beklagt Strobel. "Nach entsprechendem Bürgerprotest wurde die Fahrbahn im Spätherbst vergangenen Jahres erneuert, leider nicht mit Flüsterasphalt - im Gegenteil: Um die protestierenden Anwohner schnell ruhig zu bekommen, wurde von der Stadtverwaltung eine Belagserneuerung im Hauruck-Verfahren veranlasst", sagt er.

Nun sei die Fahrbahn in Richtung Flughafen unter anderem durch "zu tief liegende Gullys sowie erhebliche Wellen und Dellen" alles andere als leiser geworden. Eine Stelle im neuen Belag habe sogar bereits wieder repariert werden müssen. "Sanierungsmurks" nennt Strobel das. Es bleibe "zu hoffen, dass die Landeshauptstadt diese stümperhaften Arbeiten nicht auch noch bezahlt hat".

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