Ruhbach plätschert wie in alten Zeiten

Schnappach. Obwohl er von seinem Ursprung bei Elversberg bis zu seiner Vereinigung mit dem Mohrbach nur fünf Kilometer durch das Gebiet nordöstlich von Sulzbach fließt, zählt er wegen seines natürlichen Laufs zu den interessantesten Fließgewässern der Region - der Ruhbach. Der Mensch hat ihn nur an wenigen Stellen mit künstlichen Eingriffen geknebelt

 Im Bereich des Schnappacher Sportplatzes ist das Ufer des Ruhbachs noch mit Holzpflöcken und Steinen befestigt.

Im Bereich des Schnappacher Sportplatzes ist das Ufer des Ruhbachs noch mit Holzpflöcken und Steinen befestigt.

Schnappach. Obwohl er von seinem Ursprung bei Elversberg bis zu seiner Vereinigung mit dem Mohrbach nur fünf Kilometer durch das Gebiet nordöstlich von Sulzbach fließt, zählt er wegen seines natürlichen Laufs zu den interessantesten Fließgewässern der Region - der Ruhbach. Der Mensch hat ihn nur an wenigen Stellen mit künstlichen Eingriffen geknebelt. So etwa in seinem Entstehungsgebiet nahe der Kläranlage bei Elversberg oder im Bereich des Schnappacher Sportplatzes. Gewässer-Experte Dr. Siegbert Anhut vom Umweltamt der Stadt Sulzbach begleitete den SZ-Reporter bei einer Exkursion ins Ruhbachtal. Zunächst eine Worterklärung: Wenn Fachleute sagen, ein Bach mäandriere, dann meinen sie, im Gegensatz zu einem schnurgeraden, einen schlängelnden Lauf.Der Ruhbach ist ein typisches Beispiel für einen mäandrierenden Bachlauf, wie Anhut erklärt. Der Wanderer, der sich vom Mariannenhof in Schnappach in Richtung Elversberg begibt, kann vom nahen Weg aus die vielen kleineren und größeren Windungen des Bachs verfolgen. Das Wasser nagt unentwegt am Ufer, schürft hier ein Stück Erde weg und landet es weiter unterhalb wieder am Ufer an. Der Bach arbeitet also ohne Unterlass und verändert sein Bett ständig, je nach Fließgeschwindigkeit und Pegelstand mal langsamer, mal schneller. Siegbert Anhut erläutert: "Der Sand, der überall an der Uferlinie angeschwemmt ist, wurde früher von den Leuten zum Häuserbau verwendet. Er bewirkt neben den vielen Windungen auch eine Selbstreinigung. Die Qualität des Wassers wird nach und nach besser, ist aber noch immer nicht an allen Stellen optimal, wie wir bei unseren ständigen Überprüfungen feststellen".

Die Güte reicht aber aus, dass sich Fische darin halten können. Laut dem Sulzbacher Umwelt-Fachmann wurden sogar schon Forellen und Krebse gesichtet.

 Siegbert Anhut (links) und Praktikant Meik Arand begutachten eine Doppelschleife des Ruhbachs. Fotos: Fred Kiefer

Siegbert Anhut (links) und Praktikant Meik Arand begutachten eine Doppelschleife des Ruhbachs. Fotos: Fred Kiefer

Der Kernbereich des Ruhbachtals mit seinem Gewässer ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen und wird von vielen Bürgern als Naherholungsgebiet genutzt. Bereits 1974 haben die Kommunen Elversberg, Friedrichsthal und Sulzbach den einzigartigen Wert des Gebietes erkannt und den Zweckverband "Naherholungsgebiet Ruhbachtal" gegründet. Sanfter Tourismus soll den Besuchern die Schönheit der Gegend näher bringen. aki

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