Rückkehr in ein Stück Geborgenheit

Neunkirchen. "In gut zwei Wochen ist schon alles rum. Hier in der Gebläsehalle, das ist wie ein neues Raum-Zeit-Kontinuum." Noch hat Produktionsleiter Markus Müller Muße zum Philosophieren. Bei der freitäglichen Rückeroberung des Spielortes gab's zwar viel Gewusel - spätestens, als nach Band- und Solistenproben um 19 Uhr das gesamte Ensemble zur Durchlaufprobe antrat

 Auftakt zur "heißen Phase": Das Musical-Ensemble probt den "Ernstfall" am Aufführungsort Gebläsehalle. Foto: Willi Hiegel

Auftakt zur "heißen Phase": Das Musical-Ensemble probt den "Ernstfall" am Aufführungsort Gebläsehalle. Foto: Willi Hiegel

Neunkirchen. "In gut zwei Wochen ist schon alles rum. Hier in der Gebläsehalle, das ist wie ein neues Raum-Zeit-Kontinuum." Noch hat Produktionsleiter Markus Müller Muße zum Philosophieren. Bei der freitäglichen Rückeroberung des Spielortes gab's zwar viel Gewusel - spätestens, als nach Band- und Solistenproben um 19 Uhr das gesamte Ensemble zur Durchlaufprobe antrat. Doch richtig ernst wurde es erst Samstag und Sonntag. Eingeflogen von Filmaufnahmen mit dem ORF in Österreich, übernahm Martin Leutgeb die straffe Führung. Montag düste der viel beschäftigte künstlerische Leiter weiter nach Frankfurt. Am Freitag ging es zunächst um kleine, feine und doch nicht nebensächliche Dinge wie Lagerordnung ("Stummsches Regelwerk"), Speiseplan oder das Parken. Bei der Bestandsaufnahme registriert Müller zufrieden, dass der Wassersauger bereits an Ort und Stelle steht: "Der ist ganz wichtig bei Regen. Es ist und bleibt trotz Zeltkonstruktion eine halbe Open-Air-Geschichte." Dafür zeigte sich, dass die Sanitätsliegen fehlen und die neue Biertischgarnitur für die Bühne optisch einen Tick zu neu war - anders als die Kostüme. Die, größtenteils Stuttgarter Leihgaben, fanden in der ehemaligen "Stahlwerk" Diskothek ein garantiert trockenes Plätzchen. Nebenan in der noch leeren Zeltstadt sind Umkleide-, Maske- und Sanitätsbereiche durch Stellwände abgetrennt. Auf einer Bank hängen zwei Darsteller. Müde? "Ein Dauerzustand", winkt Solveig Bronder ab. Der Zahnmedizin-Studentin stecken die Probenmarathons der letzten Wochen in den Knochen. Sie ist das zweite Jahr beim Musical Projekt dabei, ihr Nachbar das fünfte. Wie das ist, wieder hier zu sein? "Schön. Als wäre die Zeit stehen geblieben", wundert sich Thomas Däbritz, auch über die empfundene Geborgenheit. "Das ist ein Stückchen Heimat". Nicht zuletzt um dieses Gemeinschaftsgefühl zu bewahren, initiierte er in den Wintermonaten einen regelmäßigen Stammtisch. "Der Zuspruch war immer gut." Die Qualität der Aufführungen dürfte dieses Jahr steigen. "Das Stück hat sich gesetzt, man hat es verinnerlicht", sagt Solveig Bronder. "Klar wird es dadurch besser." Sind dann noch alle Abläufe synchronisiert und fallen keine Sender mehr aus (zumindest nicht mehr mit diesem an Körperverletztung grenzenden Signalton), steht einem Erfolg eigentlich nichts mehr im Wege. Vorausgesetzt, alle Sänger entsprechen der Bitte des musikalischen Leiters Andreas Puhl: "Am Ende der Szene müsst ihr mit einem Auge zu mir rüberschielen." Man darf gespannt sein. nig Premiere 13. August. Weitere Aufführungen: Samstag 14. August, Dienstag, 17. August, Mittwoch, 18. August, Freitag, 20. August, Samstag, 21. August, Sonntag, 22. August. Beginn ist jeweils um 20.30, Gebläsehalle, Altes HüttenAreal Neunkirchen (AHA). Karten bei allen CTS-Vorverkaufsstellen in der Region. Ticket-Hotline: (06 81) 58 82 22 22.www.eventim.de

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