Stiftungsgeld verschwunden Anwalt Abel vollstreckt für die geplünderte Kappés-Stiftung

Saarbrücken · Bislang keine offizielle Strafanzeige wegen Untreue gegen früheren Vorstand Michael Arnold und dessen Ehefrau. 115 000 Euro fehlen in der Kasse.

 Die Konten geplündert: Nun soll gerettet werde, was zu retten ist. (Symbolbild)

Die Konten geplündert: Nun soll gerettet werde, was zu retten ist. (Symbolbild)

Foto: dpa-tmn/Andrea Warnecke

Eigentlich sollte die einst gemeinnützige Stiftung, die 2004 in Gedenken an den Fußballer und Trainer Rudi Kappés von Michael Arnold, Ex-Praktiker-Vorstand, mit gegründet wurde, unverschuldet in Not geratenen Saarländer „unbürokratisch“ helfen. Doch spätestens seit Ende 2012 bis Anfang 2014 wurde das Vermögen der Stiftung wohl Zug um Zug geplündert, durch Barabhebungen, oft an Geldautomaten, und Nutzung von Kreditkarten für Essen in Nobelrestaurants. Der St. Ingberter Rechtsanwalt Franz Abel ist als Stiftungsrat seit 2016 – wie bereits berichtet – um Schadensminimierung bemüht: „Ich möchte möglichst viel von dem Vermögen der Stiftung zurückbekommen.“ Er bestätigte am Freitag bei einem Gespräch mit Journalisten und Vertretern der Stiftungsaufsicht beim Innenministerium, dass 115 000 Euro zweckwidrig aus der Stiftungskasse entnommen wurden. Nach Abels Recherchen, unter anderem in den Kontenschreibungen verschiedener Banken, sind dafür der frühere Vorstand und Mitgründer Michael Arnold und dessen Ehefrau Stefanie verantwortlich. Beide haben zwischenzeitlich bei einem Notar Schuldanerkenntnisse in Höhe von insgesamt 150 000 Euro unterschrieben. Aus diesen werde vollstreckt, so Abel. Zudem seien Sicherungshypotheken auf Immobilien eingetragen worden. Etwa zehn Prozent der Schadenssumme seien bislang beigetrieben.