Rotes Kreuz Honzrath vor dem Aus?

Honzrath · Seit dem Tod von Erhard Heinz hat das DRK Honzrath keinen Vorsitzenden mehr, Nachwuchskräfte fehlen. Eigentlich war die Auflösung des Ortsvereins schon beschlossene Sache. Nun will man doch eine mögliche Fusion mit anderen Ortsvereinen prüfen.

"Leider ist es uns nicht möglich, unseren DRK-Ortsverein Honzrath weiter aufrechtzuerhalten", betonte das einzige, noch aktive Gründungsmitglied Roman Heß zu Beginn einer Versammlung im Vereinsraum der ehemaligen Schule. Seit dem Tod des langjährigen Vorsitzenden Erhard Heinz Mitte vergangenen Jahres ist diese Funktion verwaist. Die noch vorhandenen Mitglieder sind bis auf wenige im vorgerückten Alter, jüngere Nachwuchskräfte fehlen gänzlich.

Daher wollte man eigentlich an diesem Abend die Auflösung des im Jahre 1952 gegründeten Ortsvereins beschließen, ließ sich aber doch davon abhalten und will nun bis Jahresende ausloten, ob eine Fusion mit einem Nachbarverein möglich ist. Hierzu rieten die beiden Gäste, DRK-Kreisgeschäftsführer Michael Hoffmann und Ortsvorsteher Joachim Gratz. "Ich bin gerne zu euch nach Honzrath gekommen, wenn auch der Anlass weniger schön ist. Der Verein ist überaltert, und die Jugend fehlt. Man hätte sich schon früher mit einem Nachbarverein zusammenschließen sollen", meinte der DRK-Kreisgeschäftsführer.

Auch Ortsvorsteher Gratz sprach von einem traurigen Anlass: "Ich danke dem Verein für seine Arbeit in der Vergangenheit. Er stand immer zur Verfügung, wenn er gebraucht wurde. Für einen Ortsvorsteher ist es nicht schön, dabei zu sein, wenn ein Verein Schluss macht." Er wies auf entstehende Probleme bei verschiedenen Veranstaltungen wie zum Beispiel beim Fastnachtsumzug durch fehlende Ersthelfer hin und machte den Vorschlag, dass sich der DRK-Ortsverein Honzrath einem benachbarten Verein anschließen sollte. Seinerseits wird er mit einem Aufruf im Amtsblatt dafür werben, dass junge Mitbürger dem DRK beitreten.

Kassierer Manfred Planta trug den geprüften Kassenbericht vor. Versammlungsleiter Heß meinte: "Ich kann nur mit Wehmut auf die langjährige Vereinsgeschichte zurückschauen, denn wir hatten schon andere Zeiten." Er sprach die Möglichkeit an, dass sich die Mitglieder, die alters- und gesundheitsmäßig noch dazu in der Lage sind, einem anderen DRK-Ortsverein in der Gemeinde Beckingen anschließen. Ortsvorsteher Gratz sprach sich für eine Fusion des Honzrather Vereins mit anderen aus, damit der Name nicht verloren geht. "Den Verein aufzulösen, sollte der letzte Schritt sein", unterstrich er und bat im Interesse der Dorfgemeinschaft: "Löst euch nicht auf."

DRK-Kreisgeschäftsführer Hoffmann erklärte, dass er hier nicht die erste Auflösung eines DRK-Ortsvereins im Landkreis erlebe und schloss: "Ich appelliere nochmals für einen Zusammenschluss", wobei er die Unterstützung des Kreisverbandes zusagte. "Wir treffen uns nochmals und versuchen, mit anderen DRK-Ortsvereinen über eine Fusion zu sprechen", versprach Versammlungsleiter Heß. Es bleibt zu hoffen, dass es dazu kommt, denn sonst wäre das Schicksal des DRK Honzrath endgültig besiegelt.

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