Rockband Slut auf den Spuren von Brecht und Weill

Saarbrücken. Ingolstadt ist gemeinhin nicht bekannt für eine florierende Bandszene. Doch wer sich mit einheimischer moderner Rockmusik auseinander setzt, der wird früher oder später über die Band Slut stolpern. Die kommt aus Ingolstadt und hat sich mit den Jahren aus dem Indie-Untergrund in das Feuilleton hoch gekämpft

Saarbrücken. Ingolstadt ist gemeinhin nicht bekannt für eine florierende Bandszene. Doch wer sich mit einheimischer moderner Rockmusik auseinander setzt, der wird früher oder später über die Band Slut stolpern. Die kommt aus Ingolstadt und hat sich mit den Jahren aus dem Indie-Untergrund in das Feuilleton hoch gekämpft. Hilfreich war ihr dabei ein Engagement am Ingolstädter Theater. In dessen Auftrag nahm sie sich der Kompositionen von Kurt Weill an und trug diese bei Aufführungen der "Dreigroschenoper" vor. Über Weill beziehungsweise Bertold Brecht fanden Slut so vor zwei Jahren die längst verdiente Erwähnung in den Kulturressorts diverser Tageszeitungen. Dieses Umwegs hatte es eigentlich nicht bedurft. Ihre Musik ist in den Musikmagazinen stets wohlwollend aufgenommen worden. Immer wieder konnten sie in den letzten dreizehn Jahren durch kompositorische Raffinesse, Brillanz und Perfektion glänzen. Der aktuelle Beweis hierfür heißt "StillNo.1" und ist seit einigen Wochen im Handel erhältlich. Am Montag stellte das Quintett besagtes Album im Rahmen eines Konzerts im "Roxy" vor. Eins vorweg: Es war ein kurzweiliger Abend, in dessen Verlauf die Ingolstädter unterstrichen, warum sie mit zu den besten Bands ihres Fach zählen. Nun war der Sound leider nicht optimal und dadurch die komplexeren Songstrukturen schwer zu identifizieren. Zudem griffen Slut zwischendurch auf schwierige, weil verkopfte Songs zurück, auf die sie dann aber eine Hymne wie "Why Pourquoi", "If I Had A Heart" oder "All We Need Is Silence" folgen ließen. "Die Moritat Von Mackie Messer" aus der "Dreigroschenoper" durfte ebenso wenig fehlen. kfb

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort