Ringen um Rieffstraße

Merzig. Am Montag wird sich der Ortsrat Merzig in einer Anhörung mit dem Bebauungsplan "Ehemaliges Postareal" und der geplanten Ansiedlung weiterer Fachmärkte in der Rieffstraße befassen. Am Donnerstag befasst sich der Stadtrat mit dem Thema

Merzig. Am Montag wird sich der Ortsrat Merzig in einer Anhörung mit dem Bebauungsplan "Ehemaliges Postareal" und der geplanten Ansiedlung weiterer Fachmärkte in der Rieffstraße befassen. Am Donnerstag befasst sich der Stadtrat mit dem Thema. Wie die SZ berichtete, steht die Merziger CDU der Ansiedlung beispielsweise eines Elektromarktes und mehrerer Fachmärkte positiv gegenüber: "Durch diese neuen Fachmärkte werden für die Merziger Bürger weitere Kaufmöglichkeiten direkt vor der Haustür entstehen", erklärt Dirk Dillschneider, Vorsitzender der Merziger CDU. "Außerdem werden durch diese geplanten Geschäfte in der Rieffstraße zusätzlich neue Arbeitsplätze geschaffen, ein solches Vorhaben kann die Politik nur begrüßen." Dazu SPD-Stadtratsfraktionsvorsitzender Dieter Ernst (Fotos: SZ): "Ich war schon etwas überrascht über diese Deutlichkeit der CDU, die saßen bislang eher im Bremserhäuschen." Die SPD hingegen habe bereits vor längerer Zeit in einer Fraktionssitzung ihre klare Position zur Neubesiedelung und Erweiterung des Gewerbeareals verabschiedet. "Man kann das Geschäftsangebot dort schon noch erweitern." Zudem sei es "nicht Aufgabe der Stadt, Konkurrenz fernzuhalten", bezüglich eines Spielwarengeschäfts sei jedoch der "Zug abgefahren". Der Sprecher der Grünen-Fraktion, Michael Rauch, sagt: "Wir sind nicht dagegen. Wir werden dem Vorhaben unter der Prämisse zustimmen, dass auch eine Lösung für den Verkehr und die Anbindung an die Innenstadt gefunden wird." Denn so, wie es jetzt sei, "ist es keine Augenweide" an der Bahn entlang laufen zu müssen. Rauch schlägt eine neue, separate Unterführung unter der Bahn Richtung Innenstadt vor. Auch die Freien Wähler (FWM) um Bernhard Morbe knüpfen ihre Entscheidung an das Verkehrskonzept: "Wir wissen im Moment nicht, wie die Verkehrsplanung dort aussehen soll. Der Investor war gehalten, uns ein Konzept vorzulegen." Morbe meint, alles, was "mit dem Auto angefahren werden muss", solle sich in der Rieffstraße ansiedeln. Die Merziger Liberalen äußern sich in einer Mitteilung eher zurückhaltend: "Wir sind in der Frage einer weiteren Ansiedlung von Einkaufsmärkten in der Rieffstraße in Merzig nicht ganz so euphorisch und sehen dies skeptisch", beschreibt der Vorsitzende der FDP-Stadtratsfraktion Patrick Maurer die Position in dieser Frage. Wie es in der Mitteilung weiter heißt, seien die Liberalen grundsätzlich gegenüber den Investoren offen. Allerdings befürchtet die FDP, dass hier eine künstliche Konkurrenz zu einem großen ortsansässigen Unternehmen aufgebaut wird. Die Liberalen stellen sich, unabhängig aller Gutachten, die Frage, ob die Kaufkraft der Einwohner der Stadt zwei große Elektronikmärkte befriedigen könnte. Des Weiteren sieht Patrick Maurer ein Problem darin, dass wieder einmal Märkte außerhalb des Stadtzentrums entstünden, die wiederum eine Belebung der Innenstadt erschwerten: "Uns ist es viel lieber, wenn Investoren im Bereich der Innenstadt investieren könnten, so wie es zum Beispiel auf dem Gelände der alten Post geschieht." Die Linke im Merziger Stadtrat unterstützt die Kritik des Vorsitzenden des Verbandes für Handel und Gewerbe (VHG), Bernhard Kiesel, an der geplanten Neuansiedlung von Geschäften im Bereich Rieffstraße. Nach den Worten Frank Hackenbergers von der Linken ist die Neuansiedlung in ihrer Vielfältigkeit (unter anderem Elektronik, Tierbedarf, Haushaltswaren, Glas und Porzellan, Fast-Food-Restaurant) "eine gefährliche Mischung, die wohl zur systematischen Verödung der Merziger Innenstadt" führen könnte.

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