Ringen: Oberliga soll eine Musterklasse werden

Saarbrücken. Allein elf der in der vergangenen Oberliga-Punktrunde ausgetragenen Ringer-Kämpfe wurden am Grünen Tisch mit 40:0 gewertet, weil einer der beiden Gegner nicht die vorgeschriebene Anzahl von acht Ringern auf die Matte schicken konnte. Dies ist ein sicheres Zeichen für die Schwäche der Liga

Saarbrücken. Allein elf der in der vergangenen Oberliga-Punktrunde ausgetragenen Ringer-Kämpfe wurden am Grünen Tisch mit 40:0 gewertet, weil einer der beiden Gegner nicht die vorgeschriebene Anzahl von acht Ringern auf die Matte schicken konnte. Dies ist ein sicheres Zeichen für die Schwäche der Liga. Zwar wurden in allen Fällen "Freundschaftskämpfe" ausgetragen, doch diesen fehlte die Spannung. Die Folge: Die Zuschauer blieben bei den folgenden Kämpfen zu Hause. Hinzu kam, dass es die Trainer immer schwerer hatten, ihre Athleten zu motivieren.Ganz klar, dass Begegnungen unter solchen Vorzeichen deutlich an Spannung und Ansehnlichkeit verloren. Die einzigen Lichtblicke waren die Kämpfe zwischen den drei Köllertaler Konkurrenten AC Heusweiler, KV Riegelsberg II und dem späteren Oberliga-Meister KSV Köllerbach II. Durch den Derby-Charakter kam immerhin noch ein wenig Attraktivität zustande. Bezeichnend war auch, dass die Köllerbacher Mannschaft mit einem durchschnittlichen Alter von knapp über 17 Jahren den Rest der Liga dominierte.

Bernd Wegner, kürzlich gewählter Präsident des Saarländischen Ringer-Verbandes (SRV), will die Kämpfe wieder attraktiver machen, indem er sich für die Wiedereinführung einer 3. Liga stark macht. "Wir brauchen im Südwesten wieder eine Regionalliga, da der Leistungsunterschied zwischen Oberliga und 2. Bundesliga viel zu groß ist. Nach derzeitigem Stand ist es für Saar-Vereine fast unmöglich, aus der Oberliga aufzusteigen. Ich werde daher mit den Präsidien der Landesverbände Rheinland, Pfalz und Hessen über das Thema reden", erklärt Wegner. Mit der Wiedereinführung der 3. Liga hätten die Oberliga-Vereine erneut Gegner auf Augenhöhe.

Im Saarland selbst will Wegner die kleineren Vereine, also die breite Masse, mit Rat und Tat unterstützen. Der SRV soll eine Anlaufstelle für die Vereine in allen Fragen rund um den Ringer-Sport sein. "Wir werden die schwächsten Glieder in unserem Gefüge stärker fördern", kündigt der Präsident an. Darüber hinaus will er ruhende Vereine wie den AC Heros Landsweiler, den KSV Schiffweiler, den RSV Burbach oder die KG Schwalbach/Schwarzenholz/Elm-Ensdorf wieder aktivieren.

All diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, die Oberliga zu stärken. Sie sozusagen als Musterklasse einzurichten, in der sich junge und ältere Ringer gleichermaßen messen können. Und erst in der 3. Liga auf ein noch höheres Niveau treffen. aki

Foto: Fred Kiefer

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