Ring-Achterbahn steht still zur Formel 1

Nürburg. Der Start der Achterbahn auf dem Nürburgring pünktlich zum Formel-1-Wochenende ist am gestrigen Freitag erstmal gescheitert. Die zuständige Genehmigungsbehörde, der Kreis Ahrweiler, versagte dem "Ringracer" auch nach rund zweijähriger Testphase den Betrieb

 Vor zwei Jahren sollte der Ringracer in Betrieb genommen werden. Doch außer zu Testfahrten steht er still. Foto: dpa

Vor zwei Jahren sollte der Ringracer in Betrieb genommen werden. Doch außer zu Testfahrten steht er still. Foto: dpa

Nürburg. Der Start der Achterbahn auf dem Nürburgring pünktlich zum Formel-1-Wochenende ist am gestrigen Freitag erstmal gescheitert. Die zuständige Genehmigungsbehörde, der Kreis Ahrweiler, versagte dem "Ringracer" auch nach rund zweijähriger Testphase den Betrieb. "Der 'Ringracer' ist wegen fehlender Sicherheitsnachweise derzeit nicht genehmigungsfähig", teilte die Kreisverwaltung Ahrweiler mit. "Die Sicherheit der Besucher und Fahrgäste hat oberste Priorität." Solange nicht alle Unterlagen vorlägen, könne keine Genehmigung erteilt werden. Die Behörde verwies auf zwei Unfälle bei Testfahrten.Die Ring-Betreiber hatten am Dienstag noch angekündigt, die Achterbahn werde am Formel-1-Wochenende endlich Fahrt aufnehmen. Die Kreisbehörde machte nun aber Sicherheitsbedenken geltend: "Eine abschließende Erklärung des Tüv, dass keine Bedenken gegen eine Inbetriebnahme der Achterbahn bestehen, liegt im Kreishaus nicht vor." Vor allem fehlten Angaben zum Gesundheitsschutz der Fahrgäste und Erklärungen zu einem Evakuierungskonzept. Außerdem seien wesentliche Anforderungen an den Brandschutz noch nicht erfüllt. "Die vorliegenden Tüv-Berichte benennen zahlreiche Mängel."

Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Eveline Lemke (Grüne) hat das Konzept kritisiert. "Der 'Ringracer' macht symbolisch das Dilemma des Konzeptes Nürburgring deutlich: konzeptionell fragwürdig, überdimensioniert, überteuert beauftragt, technisch nicht funktionsfähig und trotzdem bezahlt", sagte die Vize-Regierungschefin. Das Konzept mit nur einer Achterbahn könne in Konkurrenz zu großen Familienfreizeitparks nicht bestehen, betonte sie. Alle Beteiligten müssten nun ihre Hausaufgaben machen, damit die Bahn sicher und die Investition nicht umsonst sei. Lemke sagte aber zugleich: "Sind die technischen Anforderungen nicht zu erfüllen, dann kommt der Nürburgring sicherlich auch ohne Achterbahn aus."

Die Zukunft der Formel 1 am Ring ist ebenfalls ungewiss. Sie hängt von Verhandlungen mit Chefvermarkter Bernie Ecclestone ab. Die rot-grüne Landesregierung will die Subventionen verringern. Das Defizit des Formel-1-Rennens am Nürburgring fällt nach Informationen des "Handelsblatts" zudem viel höher aus als erwartet. Statt 13,5 Millionen Euro, wie im rheinland-pfälzischen Landeshaushalt eingeplant, werde bei dem Rennen an diesem Wochenende mit einem Verlust von mindestens 17 Millionen Euro gerechnet. Das Blatt beruft sich bei seinen Informationen auf Regierungskreise. Gegen die privaten Betreiber des Nürburgrings wollen Demonstranten direkt vor dem Start des Formel-1-Rennens am Sonntag auf die Straße gehen. dpa

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