Riesiger Schutthaufen blockiert Waldweg

Otzenhausen. Von einem "großen Haufen Bauschutt" auf einem Waldweg hat jüngst Leserreporter Gerhard Plein aus Otzenhausen berichtet. Und in der Tat: Den Verbindungsweg vom Hunnenring nach Rheinland-Pfalz in Richtung Züsch versperrt derzeit ein riesiger Sandhaufen mit Betontrümmern drauf. Das ergaben jetzt Nachforschungen der Saarbrücker Zeitung

 Sandhaufen mit Schutt "garniert" blockiert Waldweg. Foto: SZ/Plein

Sandhaufen mit Schutt "garniert" blockiert Waldweg. Foto: SZ/Plein

Otzenhausen. Von einem "großen Haufen Bauschutt" auf einem Waldweg hat jüngst Leserreporter Gerhard Plein aus Otzenhausen berichtet. Und in der Tat: Den Verbindungsweg vom Hunnenring nach Rheinland-Pfalz in Richtung Züsch versperrt derzeit ein riesiger Sandhaufen mit Betontrümmern drauf. Das ergaben jetzt Nachforschungen der Saarbrücker Zeitung. Der Weg, der übrigens zum keltischen Skulpturenpfad gehört, ist deshalb für Spaziergänger, Wanderer und Radfahrer - wenn überhaupt - an dieser Stelle nur schwer zu passieren. Handelt es sich bei dem Haufen vielleicht um eine illegale Müllablagerung? Mitnichten. Die Saarbrücker Zeitung fand heraus: Revierförster Norbert Keil ist für den Sand- und Schuttberg mitten auf dem Waldweg verantwortlich. Aber er wollte mit der selbst aufgeschütteten Barriere, wie er gegenüber der SZ erläutert, nicht Wanderer oder Radfahrer treffen, sondern jene Autofahrer, die - seitdem die Landstraße von Otzenhausen nach Neuhütten/Züsch in Rheinland-Pfalz saniert wird - den kürzeren Waldweg benutzen anstatt die ausgeschilderte Umleitung und damit längere Strecke über Hermeskeil. Der Förster ist empört: "Ich kann das nicht verstehen, das schadet der Natur, dem Boden und den Tieren, wenn ständig Autos durch den Wald fahren." Zudem brächten die Fahrer immer wieder Fußgänger in Gefahr, die beim Herannahen der Autos die Böschung zu beiden Seiten des engen Weges hinauf beziehungsweise hinunter klettern müssten, um auszuweichen. "Und Radfahrer oder Spaziergänger mit einem Kinderwagen haben gar keine Chance vorbeizukommen", beklagt Keil. Auch Wild könnte überfahren werden, befürchtet der Förster. Deshalb habe er, um den Autofahrern die Abkürzung zu verleiden, an dieser Stelle zunächst nur einen kleineren Sandhügel aufgeschüttet: "Das hat aber überhaupt nichts gebracht. Da sind die Autos einfach drübergebrettert." Und so habe er sich gezwungen gesehen, den Sandhaufen nicht nur zu erhöhen, sondern auch noch Betonstücke draufzupacken. Womit allerdings ein neues Problem auftrat: Zwar kommen an dieser Stelle nun keine Autos mehr durch - aber auch kaum noch Wanderer und Radfahrer. Nur wenig Verständnis für das Vorgehen des Revierförsters brachte deshalb Saarforst-Pressesprecher Volker Wild auf: Dass Autos durch den Wald fahren, sei zwar wirklich ein Problem. In diesem Zusammenhang verstehe er den zuständigen Revierleiter sogar: "Trotzdem ist das Aufschütten von Bauschutt eine völlig untaugliche Maßnahme. Da muss es Alternativen geben." Das meint auch Leserreporter Gerhard Plein, der früher beim Forstamt in Hermeskeil beschäftigt war und nun für die Jagdbetreuung in diesem Bereich zuständig ist. Er sagt: "In einem touristisch ausgelegten Gebiet müssen andere Maßnahmen her. Aus Richtung Saarland fehlt ja sogar ein Schild, das das Durchfahren des Waldes verbietet." Übrigens: Der Schutthaufen, der mehr Probleme, darunter ein ästhetisches, schuf als er beseitigte, wird in den nächsten Tagen abgetragen. Was anstelle seiner Autofahrer vom Befahren des Waldweges abhalten soll, ist indes noch nicht klar. Vielleicht helfen fürs Erste ein Verkehrsschild, Polizeikontrollen und ein bisschen mehr Vernunft bei den Pkw-Lenkern? biWerden auch Sie Leser-Reporter: Wenn Sie ein ebenso interessantes Foto-Motiv entdecken, schicken Sie es uns. Auch Ihre Hinweise zu aktuellen Themen sind gefragt. Ihr Draht zur Redaktion für SMS, MMS, Faxe, Sprachnachrichten: (0681) 5959800. Per E-Mail: leser-reporter@sol.de.

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