Riesenpicknick plus TheaterDas kleine Gartenglück im großen Park hat treue Freunde

Alt-Saarbrücken. Es war wohl Saarbrückens größtes und längstes Picknick. Etwas mehr als 300 Picknicker, so zählte Angelika Trenz vom Grünamt am Sonntag, hatten ihre Decken im Deutsch-Französischen Garten (DFG) ausgebreitet, um dessen 50-Jähriges zu feiern. Dabei bewunderten die Gäste die französische Compagnie Artonik und deren Zeitreise als Beitrag zum Perspectives-Festival

Alt-Saarbrücken. Es war wohl Saarbrückens größtes und längstes Picknick. Etwas mehr als 300 Picknicker, so zählte Angelika Trenz vom Grünamt am Sonntag, hatten ihre Decken im Deutsch-Französischen Garten (DFG) ausgebreitet, um dessen 50-Jähriges zu feiern. Dabei bewunderten die Gäste die französische Compagnie Artonik und deren Zeitreise als Beitrag zum Perspectives-Festival. Trenz fand's toll: "Wunderbar, welche tollen Ideen die Künstler entwickelten." Sie trugen zu Radiobeiträgen aus vergangenen Jahrzehnten die passenden Kostüme. Dies war der Höhepunkt der ersten deutsch-französischen Gartentage im DFG. Am Samstag und Sonntag bestaunten rund um den Deutschmühlenweiher und im Tal der Blumen Tausende den Gartenmarkt. Gerd Ziegler zum Beispiel: Er erkundigte sich nach schicken Gartenmöbeln, seine Frau Helga suchte Pflanzen für den heimischen Garten. "Ein kleiner Brunnen wäre auch nicht verkehrt", meinte er und zeigte auf ein Modell, bei dem das Wasser einen Fußball umfließt, eine Nachbildung des aktuellen WM-Spielgerätes. "Das würde doch toll zur WM-Saison passen", meinte er, während sie den Kopf schüttelte. Fürs Erste bekam Ziegler ein Gerät, das dem einen notwendig, dem anderen überflüssig erscheint: einen Bierflaschenhalter, der sich in den Rasen rammen lässt, Öffner inklusive. Viel Interesse fand der Verein der Freunde des Deutsch-Französischen Gartens, den es erst seit September gibt. Dank der Gartentage sei die Mitgliederzahl um sieben auf 47 gestiegen, sagt die Vorsitzende Eva Reinhards. Es könnte noch besser kommen, sagt Reinhards: "Günstigstenfalls haben wir, wenn alle Aufnahmeanträge ausgefüllt zurückkommen, bereits 100 Mitglieder." Dann sei das Ziel des Vereins für sein erstes Jahr bereits erfüllt. Die Mitgliedsbeiträgen sollen helfen, Gartenbahn, Seilbahn, Blumen, Pflanzen und Wege im Park zu erhalten. Neben Geld seien Ideen gefragt. Festbesucher nutzten die Gelegenheit, Fragen loszuwerden. Angela Keller fragte Grünamtschefin Carmen Dams, warum die Bäume im Heidegarten gefällt worden seien. Schließlich hätten sich in ihrem Schatten viele entspannt. Dams sagte, das Landes-Denkmalamt habe darauf bestanden: "Durch den Schatten gab es dort keine Heidegewächse mehr." Und im nahen Schattenhain könnten DFG-Besucher nach wie vor im Schatten ausruhen. Dams freute sich, dass die Gäste das Fest ebenso mochten wie sie selbst. "Die Besucher genießen die entspannte Atmosphäre, sie können gucken. Doch es gibt keinen Kaufzwang. Es gelang uns, den Kommerz rauszuhalten." Viele Freunde fanden Michel (Willi Fries) und Marianne (Marion Ritz-Valentin). Sie verkauften Jubiläumsanstecker. Der Erlös wird in Pflanzen investiert. Ritz-Valentin ist nur ein paar Tage jünger als der DFG. "Ich feiere hier meinen 50. Geburtstag", verriet sie. So machte nur der Parkplatzmangel Ärger. Die Gratisplätze im Deutschmühlental waren wegen der Hundemesse knapp. Und an der Metzer Straße ist in Höhe des DFG eine Baustelle.Alt-Saarbrücken. Familiär feierten die Kleingärtner am Mockenhübel Jubiläum: Ihre Anlage ist wie der Deutsch-Französische Garten, in dem sie liegt, 50 Jahre alt. Die Kleingärtner zeigten den Gästen, wie wichtig diese Anlage für die Naherholung ist. Während am Deutschmühlenweiher und im Blumental Tausende von einem Stand zum nächsten drängten, entwickelte sich am Berliner Platz unweit der Mockenhübel-Lauben ein lauschiges Fest im Schatten der Pavillons. Dieses Idyll im DFG wussten die Ehrengäste zu schätzen, so Bürgermeister Ralf Latz, Regionalverbandspräsident Peter Gillo (beide SPD) und Grünamtschefin Carmen Dams. Der Stadtrat habe am 20. März 1959 beschlossen, einen Wettbewerb zur Neugestaltung von Gartenanlagen auszuschreiben, sagte der Vorsitzende der Mockenhübel-Gärtner, Otto Böhm. Erst ab Dezember 1970 organisierte sich ein Teil der Pächter im Kleingartenbauverein Saarbrücken 1 Mockenhübel neu. Böhm: "Das Vereinsleben hat sich in mehrfacher Hinsicht positiv entwickelt. So war bereits 1973 der Preis als Landessieger bei einem Gartenanlagenwettbewerb ein Höhepunkt in der Vereinsgeschichte." In den achtziger Jahren schloss sich dann der Verein Folsterhöhe dem Kleingartenbauverein Saarbrücken 1 Mockenhübel an. Eigentlich hatten die Kleingärtner erst in einigen Wochen im DFG feiern wollen. "Wegen der Deutsch-Französischen Gartentage wurden wir gefragt, ob wir unsere Feier vorverlegen könnten", berichtet Böhm. Sie taten es und freuten sich über viele Besucher, die abseits der großen Feier ein bisschen Erholung fanden. "Einfach wunderbar, welche tollen Ideen die Künstler entwickelt haben." Angelika Trenz vom Grünamt

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