Richtstrauß über 6000 Klinik-Quadratmetern

Neunkirchen. Noch ist es ein wuchtiger grauer Rohbau, aber bis zum kommenden April soll es ein Pfeiler sein, der das Städtische Klinikum Neunkirchen zukunftsfest macht: Gestern war Richtfest-Feier für den Anbau am Gesundheits-Standort in der Brunnenstraße. Wobei "Anbau" die Sache verniedlicht

 Stelldichein am Richtkranz: Klinikum-Geschäftsführer Klaus-Dieter Hielscher, Herbert Becker von der Firma Ratzky, Gesundheitsminister Georg Weisweiler und Oberbürgermeister Jürgen Fried (von links) kurz bevor ein ausgiebiger Regenguss die Fortsetzung der Richtfest-Zeremonie im Gebäudeinneren erzwang. Immerhin konnte Hielscher seine Begrüßungsansprache noch im Freien halten, was Weisweiler zu dem Kommentar nötigte: "Der hat gnadenlos die trockene Zeit ausgenutzt!" Foto: Willi Hiegel

Stelldichein am Richtkranz: Klinikum-Geschäftsführer Klaus-Dieter Hielscher, Herbert Becker von der Firma Ratzky, Gesundheitsminister Georg Weisweiler und Oberbürgermeister Jürgen Fried (von links) kurz bevor ein ausgiebiger Regenguss die Fortsetzung der Richtfest-Zeremonie im Gebäudeinneren erzwang. Immerhin konnte Hielscher seine Begrüßungsansprache noch im Freien halten, was Weisweiler zu dem Kommentar nötigte: "Der hat gnadenlos die trockene Zeit ausgenutzt!" Foto: Willi Hiegel

Neunkirchen. Noch ist es ein wuchtiger grauer Rohbau, aber bis zum kommenden April soll es ein Pfeiler sein, der das Städtische Klinikum Neunkirchen zukunftsfest macht: Gestern war Richtfest-Feier für den Anbau am Gesundheits-Standort in der Brunnenstraße. Wobei "Anbau" die Sache verniedlicht. "Das ist schon ein richtiges Ding", sagte Klinikum-Geschäftsführer Klaus-Dieter Hielscher bei der Begrüßung. Auch er musste seine landläufigen Anbau-Vorstellungen "in Größenordnung einer Garage oder eines Wintergartens" in diesem Fall gründlich revidieren.Der Klinik-"Anbau", so fasste Hielscher zusammen, umfasst auf acht Geschossen 6000 Quadratmeter Nutzfläche. Dieser "Meilenstein in der Entwicklung des Klinikums" (Hielscher) ist in knapp zwei Jahren vom Spatenstich zur Richtfest-Reife gediehen. Auch dank der "professionellen und vorbildlichen Zusammenarbeit" der beteiligten Institutionen, betonte der Geschäftsführer.

Dies trotz einiger Widrigkeiten. Hielscher erinnerte daran, dass die Pfahlgründung wesentlich tiefer und umfangreicher ausfiel als erwartet, und dass in einer Ad-hoc-Aktion eine ein Meter dicke Bodenplatte gegossen werden musste.

Was mit dazu beitrug, dass die mit gut neun Millionen Euro veranschlagten Baukosten auf deutlich über zwölf Millionen anwuchsen. Rund 4,8 Millionen davon seien bisher verbaut, so Hielscher. Der größere Rest fließt in die Innenausstattung, vor allem in die fünf modernen Operationssäle. Das Land beteilige sich mit 6,7 Millionen Euro Zuschuss bis 2016, führte er an.

Was der anwesende saarländische Gesundheitsminister Georg Weisweiler vorsichtigerweise unter den Vorbehalt der bis dahin zu verabschiedenden Landeshaushalte stellte. Weisweiler hatte die Konzessionsurkunde für die "Komfortklinik" im obersten Stockwerk des Neubaus mitgebracht. Diese "Privatkrankenanstalt" außerhalb des Krankenhausplans habe im Saarland Modellcharakter, so der Minister. Er lobte zugleich die im Neunkircher Klinikum voranschreitende "Verschränkung von ambulanter und stationärer Versorgung". Zugleich warb der Minister dafür, das "Städtische" in Überlegungen für die von ihm favorisierten Klinikverbund-Lösungen einzubeziehen. Was Oberbürgermeister Jürgen Fried dazu veranlasste, auf den Gesundheitsstandort Neunkirchen zu pochen: "So lange wir allein stark sein können, werden wir das auch ausnutzen!"

Den Richtspruch zelebrierte Herbert Becker von der Dachdecker-Firma Ratzky dann im Rohbau. Dorthin hatten sich die Gäste, darunter Angehörige der am Bau beteiligten Unternehmen, Klinikums-Mitarbeiter, Aufsichtsratsmitglieder und Kommunalpolitiker angesichts des einsetzenden Regens zurückgezogen. Mit einem sonnigen Blumenstrauß dankte Hielscher zuguterletzt der Technischen Leiterin des Klinikums, Heidemarie Schenke, für ihr Engagement beim Entstehen des Neubaus.

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