Rettungskräfte arbeiten beim Einsatz Hand in Hand

In einer großangelegten Nachtübung haben die Feuerwehren Merzig und Losheim zusammen mit dem Malteser-Hilfsdienst Merzig, Nunkirchen und Niederlosheim sowie dem Technischen Hilfswerk Mettlach und Perl den Ernstfall geübt (wir berichteten)

In einer großangelegten Nachtübung haben die Feuerwehren Merzig und Losheim zusammen mit dem Malteser-Hilfsdienst Merzig, Nunkirchen und Niederlosheim sowie dem Technischen Hilfswerk Mettlach und Perl den Ernstfall geübt (wir berichteten). Trotz Ankündigung in der Presse sorgte die aufwändige Notfallübung mit rund 160 Akteuren und über 35 Fahrzeugen am späten Abend für zahlreiche besorgte Anrufe bei der Polizei.Sie war spektakulär und aufwendig, die Nachtübung der Merziger Feuerwehr, die spätabends im Bereich Losheimer Straße/ Torstraße/Fabrikstraße stattfand. Rund 160 Einsatzkräfte und ein Großaufgebot an Fahrzeugen der Feuerwehren Merzig und Losheim, des Malteser Hilfsdienstes sowie des Technischen Hilfswerkes aus Perl und Mettlach kamen bei einem gespenstischen Szenario zum Einsatz. Der Organisator dieser Großübung, Joachim Maxheim, hatte einen Werkshallenbrand nach einer Explosion im V&B-Werk Rotensteiner Weg sowie einen dadurch verursachten Verkehrsunfall mit einem Gefahrgut-Transporter zugrunde gelegt. Zahlreiche Akteure der Mimengruppe sorgten kunstvoll geschminkt für realistisch wirkende Verletzte. Mit eingebunden waren auch der ABC-Zug, der Stab sowie die MHD- Feldküche. Auch die Polizei war im Einsatz: Sie sicherte vor allem die Grenzbereiche der Übung in der Losheimer Straße und am Rotensteiner Weg ab. Trotz des Einsatzes der vielen Akteure aus den verschiedenen Hilfsorganisationen mit über 35 Fahrzeugen kam es zu keinen nennenswerten Verkehrsbehinderungen, da sich die Übung schwerpunktmäßig zum einen in der Fabrikstraße und auf dem benachbarten Parkplatz des neuen Einkaufsmarktes, zum anderen im V&B-Werk am Rotensteiner Weg abspielte.

Joachim Maxheim, ansonsten Löschbezirksführer in Merzig, zeigte sich am Ende seiner Großübung zu mitternächtlicher Stunde zufrieden. Als Einsatzleiter fungierte der stellvertretende Merziger Löschbezirksführer Michael Bautz, als Abschnittsleiter Markus Tritz und Paul Müller. Den ABC-Zug leitete Benno Stein, den Einsatzstab Markus Glesius.

Ein Großaufgebot von Fahrzeugen und Einsatzkräften wurde für diese Übung aufgeboten. Der Löschbezirk Merzig stellte allein sieben Fahrzeuge, das THW Mettlach und der MHD Merzig waren mit je vier Fahrzeugen dabei. Der ABC-Zug der Feuerwehr rückte mit fünf Fahrzeugen an. Die Löschbezirke Brotdorf und Besseringen stellten je zwei Fahrzeuge, ebenso der MHD Nunkirchen. Die Löschbezirke Merchingen, Bietzen und Losheim, das THW Perl-Obermosel, der MHD Niederlosheim waren mit je einem Auto dabei. Die Maltester-Helfer setzten zudem ihre Feldküche und einen weiteren Mannschafts-Transportwagen für deren Einsatzkräfte ein. Auch der Stab für außergewöhnliche Einsätze der Stadt Merzig war mit von der Partie. Dieser Stab arbeitet zwar eher im Hintergrund, leistet aber besonders wichtige Arbeit. So koordiniert und veranlasst er unter anderem, welche Kräfte nachalarmiert und wo sie eingesetzt werden, lenkt die Versorgung an der Einsatzstelle - das gilt sowohl für die Betriebsmittel als auch die Verpflegung - , führt das Einsatztagebuch mit allen Ereignissen und Maßnahmen und bereitet auch mögliche Evakuierungen vor. In der Übung wurde beispielsweise die Evakuierung des Seniorenzentrums Fellenbergstift "angeordnet", selbstverständlich aber nur theoretisch durchgespielt.

Damit die Übung möglichst realitätsnah durchgeführt werden konnte, dafür zeichneten nicht zuletzt 15 Verletztendarsteller des Mimentrupps von der frewilligen Notfallhilfe Saar verantwortlich. Nach ihren täuschend echt dargestellten Verletzungsmustern mussten die Einsatzkräfte die entsprechenden Maßnahmen einleiten. Wie ernst man diese Übung bei den Verantwortlichen und auch den Akteuren nahm, zeigt auch der Einsatz von vier Notärzten. Und wie im Ernstfall durften die Helfer der Notfallseelsorge nicht fehlen.

Der Großeinsatz von Feuerwehr, THW und Rettungsdienst sorgte mit seinem so realistischen Ablauf aber auch für Unruhe in der Bevölkerung. Nicht alle hatten die Ankündigung in der Presse gelesen. Blaulicht und Martinshorn sorgten so für zahlreiche besorgte Anrufe bei der Polizei und beim Saarländischen Rundfunk. Es gab aber auch etliche Zuschauer aus der Bevölkerung, die die Arbeit der Einsatzkräfte vor Ort verfolgten.

Der Merziger Löschbezirksführer Joachim Maxheim stellte zu mitternächtlicher Stunde zufrieden fest: "Übungsziel erreicht, Übung gut gelaufen." Er zollte den zahlreichen Einsatzkräften hohes Lob. "Bei dieser Übung wurde von den Teilnehmern viel verlangt, und sie mussten zum Teil bis an ihre Belastungsgrenzen gehen", betonte er zum Abschluss dieser Übung. Insbesondere die Einsatzkräfte, die unter Vollschutz an dem Gefahrguttransporter zum Einsatz kamen, hatten Schwerstarbeit zu leisten. Anerkennung gelte aber auch, so Maxheim, den "Helfern am Rande", ohne die diese Übung nicht so realistisch hätte ablaufen können. Dabei verwies Maxheim vor allem auf die Mimendarsteller und die Pyrotechnik. Dank gebühre aber auch V&B für ihr Mitwirken sowie den Firmen Glasener Transports und Auto Bohr, die die Fahrzeuge für die Darstellung des Gefahrstoffunfalls zur Verfügung gestellt hatten. Natürlich gab es Fehler und Pannen, wie Maxheim unumschränkt zugab. "Aber genau deshalb üben wir ja", betonte er, "zum einen um Fehler und Schwachstellen aufzuzeigen, zum anderen aber auch, um jüngere Helfer heranzuführen".Foto: Ruppenthal

"Bei dieser Übung wurde von den Teilnehmern viel verlangt, sie mussten zum Teil bis an ihre Belastungsgrenzen gehen."

Einsatzleiter Joachim Maxheim

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