Restmüll-Preis in St. Ingbert stabil

St. Ingbert. Gute Nachricht vom Entsorgungsverband (EVS): Die St. Ingberter erhalten fast durch die Bank Rückzahlungen nach dem ersten Jahr mit Müll-Verwiegetechnik und müssen nicht mit steigenden Gebühren beim Restmüll rechnen. Das erläuterte Pressesprecherin Marianne Lehmann auf SZ-Nachfrage. Verblüffend deutlich ist demnach auch die Reduzierung der Abfallmengen, den die St

 In St. Ingbert wandert weniger Restmüll in die Tonne. Foto: ZB

In St. Ingbert wandert weniger Restmüll in die Tonne. Foto: ZB

St. Ingbert. Gute Nachricht vom Entsorgungsverband (EVS): Die St. Ingberter erhalten fast durch die Bank Rückzahlungen nach dem ersten Jahr mit Müll-Verwiegetechnik und müssen nicht mit steigenden Gebühren beim Restmüll rechnen. Das erläuterte Pressesprecherin Marianne Lehmann auf SZ-Nachfrage. Verblüffend deutlich ist demnach auch die Reduzierung der Abfallmengen, den die St. Ingberter in ihre grauen Tonnen warfen: Die gingen nämlich von 7961 Tonnen in 2010 auf 4803 Tonnen im vergangenen Jahr zurück. Ein Rückgang von satten 40 Prozent."Die Verwiegekommunen kommen gut weg", betont Lehmann. Während bei den Gemeinden, die in Sachen Müll den Pfad der Leerungszählung beschritten haben, laut EVS moderate Gebühren-Erhöhungen ins Haus stehen (die SZ berichtete), ist dies bei den Verwiege-Gemeinden St. Ingbert und Losheim eben nicht der Fall. Den Hintergrund erklärt die Pressesprecherin so: Nachdem das Oberverwaltungsgericht die Mindestleerungszahl des Völklinger Zweckverbandes gekippt habe, sei auch der EVS von zehn auf vier Mindestleerungen runter. Damit habe aber das Rechenmodell nicht mehr gestimmt, mit dem der Verband seine Gebühren festsetzte. Den finanziellen Ausfall gelte es jetzt dort aufzufangen, wo er ausgelöst wurde: bei der 120-Liter-Tonne mit Leerungszählung. Die Gebührenerhöhung müsse allerdings noch in den entsprechenden Gremien abgestimmt werden - bislang handele es sich um einen Vorschlag der Geschäftsführung.

Die Entscheidung, in St. Ingbert den Müll zu verwiegen, war seiner Zeit äußerst umstritten. Der Stadtrat machte schließlich den Weg frei für das System. Die Entscheidung trägt offensichtlich Früchte. So sollen nach Auskunft des EVS rund 97 Prozent der Kunden eine Rückzahlung bekommen, nur drei Prozent müssen drauflegen, wenn bis Mitte März die Gebührenbescheide ins Haus flattern. Knapp die Hälfte der Kunden habe sich durch konsequente Mülltrennung ein Guthaben zwischen 80 und 90 Euro erwirtschaftet, das mit den kommenden Zahlungsraten verrechnet wird.

Während die St. Ingberter beim Restmüll also besser wegkommen als die meisten anderen EVS-Kommunen, dürfte die grüne Bio-Tonne hier auch deutlich teurer werden. Der Bioabfall sei in der Einführungsphase aus dem Restmüll subventioniert worden, was nicht länger gerechtfertigt sei.

Die EVS-Geschäftsführer äußern sich zufrieden zum Systemwechsel. Heribert Gisch sagt: "Insgesamt wurden die auf Basis bundesweiter Erfahrungen erhobenen Prognosen an den Erfolg des Systemwechsels weit übertroffen." Sein Amtskollege Karl Heinz Ecker fügt hinzu, die vielfach befürchtete Vermüllung der Umwelt sei ausgeblieben.

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