Spitzengastronomie Zwei junge Saar-Köche sind „Aufsteiger des Jahres“

Perl/Saarlouis/Saarbrücken · Das Saarland wird mehr und mehr zum Feinschmecker-Paradies: Der Gault&Millau würdigt die Küchenkünstler Martin Stopp und Marc Pink.

 Martin Stopp, Küchenchef des „Louis“ in Saarlouis, zählt zu den „Aufsteigern“.

Martin Stopp, Küchenchef des „Louis“ in Saarlouis, zählt zu den „Aufsteigern“.

Foto: Oliver Dietze

Dass diverse Gastromagazine und Internetportale mittlerweile schon die Rubrik „Saarland“ eingeführt haben, weil das kleine Bundesland längst ein Riesen-Paradies der Küchenkunst ist, daran hat man sich quasi gewöhnt. Ganz wesentlich haben dazu natürlich die beiden Drei-Sterne-Köche Christian Bau („Victor’s Fine Dining by Christian Bau“) in Perl-Nennig und Klaus Erfort („Gästehaus“) in Saarbrücken beigetragen. Beide kochen schon seit Jahren im deutschen Koch-Olymp, haben den guten Ruf, den die hiesige Region bei Feinschmeckern hat, im Grunde erst mit erschaffen.

Und auch dieses Mal krönt sie der Gault&Millau, neben dem Guide Michelin der bedeutendste Restaurantführer, für das Jahr 2019 zu den Besten Deutschlands. Insgesamt acht Küchenchefs bekamen jetzt 19,5 von 20 möglichen Punkten, darunter eben Bau und Erfort. Der ruhige, eher in sich gekehrte Christian Bau punktete einmal mehr mit seiner japanisch inspirierten Küche und seinem beinahe schon manischen Qualitätsanspruch. Sein Langoustinen-Carpaccio mit Imperialkaviar erfreute die Testergaumen wohl besonders. Sein Saarbrücker Kollege Klaus Erfort gilt eher als extrovertierter Maestro am Herd und war bereits 2008 „Koch des Jahres“ laut Gault&Millau. Alle beide behaupten sich damit in der Liga der Weltklasse-Köche.

    Noch ein „Aufsteiger“: Marc Pink, Küchenchef im Wallerfanger „Landwerk“, mit dem „Golden Egg“.

Noch ein „Aufsteiger“: Marc Pink, Küchenchef im Wallerfanger „Landwerk“, mit dem „Golden Egg“.

Foto: Iris Maria Maurer

Alles in allem listet der französische Restaurantführer, der in diesem Jahr durch eine Panne einen Tag zu früh ausgeliefert wurde, zehn saarländische Restaurants auf. Besonders erfreulich dabei ist, dass nicht nur die Routiniers in den Top-Küchen ihre Spitzenplätze verteidigen konnten, nein, auch zwei „Aufsteiger des Jahres“ kommen aus dem Saarland. Martin Stopp vom 2016 eröffneten „Louis“ – unter dem Dach des eleganten Saarlouiser Hotels „La Maison“ – bekam 16 Punkte. Unter anderem dafür, wie er gebratene Jakobsmuscheln mit Kalbskopfsülze, Ananas und grünem Curry in ein prickelndes Spannungsverhältnis setzt. Der 38-Jährige hat übrigens unter andern bei Klaus Erfort gelernt.

Bloß einige Kilometer Luftlinie weiter, in Wallerfangen, darf sich auch Marc Pink im vor reichlich einem Jahr eröffneten Restaurant und Boutique-Hotel „Landwerk“ über 16 Punkte und den „Aufsteiger“-Ritterschlag freuen. Zu seinen spektakulärsten Kreationen zählt ein süßes goldenes Ei zum Dessert aber auch Pikantes wie Gänseleberterrine mit Kirschpüree. Zu den Lehrmeistern des 28-Jährigen zählt übrigens – muss man das eigentlich noch sagen? – Klaus Erfort. Und wer weiß, wenn dann Anfang 2019 noch der Guide Michelin kommt, vielleicht hat das Saarland dann sogar noch ein paar Sterne mehr.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort