Resolution zum Arbeitsplatzerhalt

Losheim. Auch der Gemeinderat von Losheim hat eine Resolution zum Erhalt der Arbeitsplätze bei Saargummi beschlossen. Der Rat verabschiedete einstimmig den von der Verwaltung vorgelegten Resolutionstext. Der massive Arbeitsplatzabbau treffe auch die Gemeinde Losheim, denn viele Einwohner seien bei Saargummi beschäftigt, wie Bürgermeister Lothar Christ in der Ratssitzung sagte

Losheim. Auch der Gemeinderat von Losheim hat eine Resolution zum Erhalt der Arbeitsplätze bei Saargummi beschlossen. Der Rat verabschiedete einstimmig den von der Verwaltung vorgelegten Resolutionstext. Der massive Arbeitsplatzabbau treffe auch die Gemeinde Losheim, denn viele Einwohner seien bei Saargummi beschäftigt, wie Bürgermeister Lothar Christ in der Ratssitzung sagte.

Unverständnis im Rat In der Resolution reagieren Gemeinderat und Bürgermeister "mit großer Betroffenheit und Unverständnis" auf die Tatsache, "dass sich der Arbeitsplatzabbau und Verkauf der nicht produktiven Sparten sowie die Verlagerung in Billiglohnländer bei der Saargummi Gruppe trotz guter Auftragslage rasant verschärft hat".

Durch den wiederholten Wechsel der Eigentümer und den Verkauf an verschiedene Beteiligungsgesellschaften sei der Standort im Hochwald immer weiter ausgedünnt und geschwächt worden. Das sei "nicht nur die Folge der weltweiten Wirtschafts- und Konjunkturkrisen der letzten Jahre, sondern auch dem Ziel der Gewinnmaximierung durch die Anteilseigner zu Lasten der Belegschaft und des Standortes zuzuschreiben". In den vergangenen Jahren seien durch Landes-Bürgschaften und weitere Maßnahmen mehrere Millionen Euro in die Restrukturierung des Unternehmens investiert worden. "Offensichtlich dienten diese Gelder nicht dazu, das Unternehmen zukunftsfähig zu gestalten und den Mitarbeitern und damit auch ihren Familien Perspektiven zu gewähren, sondern die Renditeerwartungen der Unternehmer und Investoren zufrieden zu stellen."

Für die Beschäftigten, ihre Familien und die wirtschaftliche Überlebensfähigkeit der Hochwaldregion insgesamt fordern Losheimer Gemeinderat und Bürgermeister von der Geschäftsleitung und den Eigentümern der Saargummi Gruppe den Erhalt aller Arbeitsplätze in der Hochwaldregion. Zudem eine zukunftsweisende Modernisierung des Standortes unter Einbeziehung aller Beteiligten, einen offenen und zielgerichteten Dialog über die Zukunftsperspektiven des Werkes am bisherigen Standort durch die Verantwortlichen sowie keine Verkäufe und Verlagerungen von Unternehmensbereichen und Personal, die die Substanz des Unternehmens weiter schwächen und in der Existenz gefährden. Darüber hinaus wird die Landesregierung aufgefordert, "alle Möglichkeiten zur Einflussnahme auszuschöpfen und weitere Hilfen des Landes, geknüpft an verbindliche Zusagen der Arbeitsplatzgarantie, zu überprüfen". cbe

Hintergrund

Im Büschfelder Saargummi-Werk sollen nach dem Willen der Geschäftsleitung in den kommenden beiden Jahren in der Automotive-Sparte rund 360 Arbeitsplätze abgebaut werden, zusätzlich zu einer bereits länger laufenden Umstrukturierung des Standortes, in deren Zuge unter anderem die Produktionssparten, die nicht für die Automobil-Industrie zuliefern, an andere Eigentümer verkauft werden sollen. In der Sparte Gleisoberbau ist dies bereits geschehen, sie wurde am 1. Mai an die Vossloh-Werdohl GmbH verkauft, für die Fertigung von Schuhsohlen sowie Abdichtungen für Dächer ist dies ebenfalls geplant. Nach Abschluss der Umstrukturierung werden von den rund 1200 Arbeitsplätzen, die es im vergangenen Jahr bei Saargummi noch gegeben hatte, wohl lediglich 600 erhalten bleiben. cbe

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