Rentner gesteht tödliche Schüsse

Saarbrücken. Wegen zweifachen Totschlages steht ein 81-jähriger Rentner seit gestern vor den Richtern des Schwurgerichts. Der pensionierte Installateur soll am Abend des 1. Juli 2011 zunächst den 35-jährigen Freund seiner Mieterin und dann die 49-jährige Frau mit einer Schrotflinte in Völklingen-Geislautern erschossen haben

 Der 81-jährige Angeklagte soll im Sommer zwei Menschen erschossen haben. Foto: bub

Der 81-jährige Angeklagte soll im Sommer zwei Menschen erschossen haben. Foto: bub

Saarbrücken. Wegen zweifachen Totschlages steht ein 81-jähriger Rentner seit gestern vor den Richtern des Schwurgerichts. Der pensionierte Installateur soll am Abend des 1. Juli 2011 zunächst den 35-jährigen Freund seiner Mieterin und dann die 49-jährige Frau mit einer Schrotflinte in Völklingen-Geislautern erschossen haben. Die damals neun und zehn Jahre alten Söhne der Frau haben die Tat mit ansehen müssen. Der Mann wurde noch am Tatabend verhaftet. Die Beamten trafen ihn an, als er mit Putzeimer und Wischmopp die Blutspuren auf der Treppe aufwischte. Inzwischen ist er in der Klinik für forensische Psychiatrie in Merzig untergebracht. Die Richter gaben den Hinweis, dass bei dem Angeklagten Schuldunfähigkeit vorliegen könnte und eine dauernde Unterbringung in der Klinik in Betracht komme.Beim Betreten des Gerichtssaales verbarg der Angeklagte sein Gesicht hinter einem Aktendeckel. Danach legte er ein Geständnis ab. Am Tag der Tag, erklärte der Angeklagte, habe er - wie jeden Monat - den Wasserverbrauch mit seiner Mieterin abrechnen wollen - er wohnt ein Stockwerk höher. Jedoch habe ihm der Freund der Mieterin die Rechnung wütend aus der Hand gerissen. Vom Freund der Frau, einem Schwarzafrikaner, habe er sich bedroht gefühlt. Der Mann sei nicht im Mietvertrag aufgenommen, er habe ihn nicht im Haus haben wollen, so der Angeklagte. An der Wohnungstür habe er zudem Gasgeruch wahrgenommen, für den er den Freund verantwortlich gemacht hätte, sagte der 81-Jährige weiter.

Vor der Tat habe er an seiner Wohnungstür auf den 35-Jährigen gewartet und eine doppelläufige Flinte geladen. "Schon beim Jungvolk hatte ich mit Waffen zu tun. Ich habe gelernt, zuerst zu schießen und dann zu fragen", sagte der 81-Jährige. Als der Freund der Mieterin aufgetaucht sei, habe er "Raus, raus" geschrien und das Gewehr geholt. Der erste Schuss habe sich nicht gelöst, weil die Waffe noch gesichert war. Der zweite traf den 35-Jährigen in die Brust. Der schwer verletzte Mann schleppte sich eine Etage tiefer und verstarb offenbar im Flur seiner Wohnung. Der Angeklagte folgte ihm. Als er die Wohnung betrat, stand die Mieterin am Telefon. Sie schrie, die beiden Kinder weinten. Da legte er auf sie an und traf sie tödlich in den Hals. Die beiden Söhne ließ er laufen, auf der Straße riefen sie um Hilfe.

Die Gerichtsmedizinerin und die Kriminalbeamten bestätigten, dass die Spuren mit der Schilderung übereinstimmen. Der Prozess wird morgen fortgesetzt und möglicherweise schon abgeschlossen.

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