400 Reliquien in Primsweiler Der Saarländer, der die Reliquien hütet

Schmelz · In 1200 Jahren hat seine Familie an die 400 Reliquien gesammelt: Normann Turner aus Primsweiler öffnet Karfreitag die Türen der Familienkapelle und zeigt zwei davon – darunter einen Teil der Dornenkrone Jesu.

 Blick in die Familienkapelle: Normann Turner hütet Reliquien, die er und seine adligen Vorfahren über Jahrhunderte zusammengetragen haben. In der Hand hält er eine Reliquie des heiligen Rochus, der bei Seuchen und Epidemien angerufen wird.

Blick in die Familienkapelle: Normann Turner hütet Reliquien, die er und seine adligen Vorfahren über Jahrhunderte zusammengetragen haben. In der Hand hält er eine Reliquie des heiligen Rochus, der bei Seuchen und Epidemien angerufen wird.

Foto: Ruppenthal

Radiokarbonmethode? Normann Turner winkt ab. „Das führt Sie nur zu einem Ziziphus-Strauch in der Nähe von Jerusalem.“ Für ihn steht die Echtheit der Reliquie auch so fest. In dem Holzsplitter, der in einer silbernen Kapsel eingebettet und mit bischöflichem Siegel versehen ist, sieht er ein Stück der blutigen Dronenkrone von Jesus. Vor knapp 2000 Jahren wohl gewunden aus einem Zweig des Ziziphus spina-christi, dem Syrischen Christusdorn. „Schriftlich belegt ist die Existenz der Reliquie bis ins Jahr 409“, präzisiert Turner von derer von Hunolstein, der unter seinen Urahnen einen Papst, eine heilige Kaiserin und, in der 40. Generation urgroßelterlicher Linie, sogar Karl den Großen ausgemacht haben will.