Reisen durch die Poesie des Alltags

Saarbrücken · Wie man die Langsamkeit entdeckt, ferngesteuert durch den Tag kommt und wie man Männer parkt – das kann man zwischen den Deckeln von Ruth Rousselanges Buch „Gabelspur im Deckenweis“ entdecken.

 Ruth Rousselange. Foto: Schütz

Ruth Rousselange. Foto: Schütz

Foto: Schütz

Da sitzt jemand auf dem Balkon und freut sich über das Zwitschern der Amseln. Jemand benutzt einen Bankautomaten. Jemand wird vom Wecker aus dem Schlaf gerissen. Jemand liest einer Dreijährigen vor. Jemand kauft eine Kinokarte.

Alltag - könnte man sagen. Wenn dieser Jemand allerdings Ruth Rousselange heißt, wird aus dem Alltag mitunter Poesie. Dann nämlich, wenn aus dem Alltäglichen Kolumnen in der Saarbrücker Lokalausgabe der SZ werden. In der "So kann's gehen"-Rubrik fassen Ruth Rousselange und andere Autorinnen und Autoren von Montag bis Freitag Erlebnisse und Gedanken in Worte.

Der Saarbrücker Geistkirch-Verlag hat die Kolumnen von Ruth Rousselange nun in einem Buch gesammelt. "Gabelspur im Deckenweiß" lautet der Titel. Die 92 kurzen Texte sind in neun Kapitel unterteilt. "Wunderliche Grillen", "Im Trend oder daneben", "Der Nerven blankes Faserbett", "Gieren und Begehren", "Sprachwirrnisse - Leselüste", "Die Logik der Technik", "Vom Drinnen und vom Draußen", "Ein Jahr geht hin, ein Jahr geht her" und "Saarbrücken, die Welt und umgekehrt" sind sie überschrieben.

Mit dem Buch ist es wie in der Geschichte, die ihm seinen Titel gibt. Da geht es um den Mann, der in einem Hitchcock-Film durch Gabelspuren auf dem weißen Tischtuch Erinnerungen wiederfindet. Die Seiten sind zwar nicht weiß geblieben - aber auch sie laden dazu ein, die Gedanken schweifen zu lassen, die kleinen Geschichten weiterzudenken.

"Gabelspur im Deckenweiß" ist im Geistkirch-Verlag erschienen, hat 216 Seiten, kostet 14,80 Euro. Am 6. Juni, 19 Uhr, liest Ruth Rousselange bei Raueiser am St. Johanner Markt.

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