Reise zu den eigenen Wurzeln

Dudweiler. Creighton W. Lawhead aus Encinitas in Kalifornien wollte unbedingt seine Wurzeln kennenlernen. So wie seine beiden Brüder. Sie alle waren am vergangenen Samstag zu einer Stippvisite und einem kleinen Sippentreffen nach Dudweiler gekommen. Sie entstammen der Familie Wunn. Creighton W

 Die Spurensucher der Wunns: Creighton W. Lawhead (3. von rechts) und Friedel Meier (1. von links) von der Geschichtswerkstatt. Foto: jma

Die Spurensucher der Wunns: Creighton W. Lawhead (3. von rechts) und Friedel Meier (1. von links) von der Geschichtswerkstatt. Foto: jma

Dudweiler. Creighton W. Lawhead aus Encinitas in Kalifornien wollte unbedingt seine Wurzeln kennenlernen. So wie seine beiden Brüder. Sie alle waren am vergangenen Samstag zu einer Stippvisite und einem kleinen Sippentreffen nach Dudweiler gekommen. Sie entstammen der Familie Wunn. Creighton W. Lawhead, heute von Beruf Immobilienmakler, war in der Zeit von 1978 bis 1983 in Deutschland berufstätig. Er arbeitete damals beim Pharmaunternehmen Boehringer in Mannheim. Er knüpfte Freundschaften in die Nachbarschaft und bekam Kontakt mit Marian Rings, einer Amerikanerin. Diese Freundschaft bestand auch nach seiner Rückkehr in die Vereinigten Staaten fort. "Ich war der Sprache wegen in Deutschland und blieb hier hängen", berichtete Rings am Samstag in Kopps Haus. Der ehemalige Nachbar wandte sich irgendwann an sie und bat um ihre Hilfe in Sachen Vorfahrensuche. So bekam Rings Kontakt über das katholische Pfarramt zur Dudweiler Geschichtswerkstatt. Friedrich "Friedel" Meier half intensiv bei der Ahnensuche und stellte für den Samstag ein umfangreiches Programm zusammen. So kam es, dass die drei Brüder aus den USA, Familie Rings aus Diehlheim und ein halbes Dutzend Einheimische sich etwa 25 Häuser ansahen, in denen Wunn-Familien lebten. Über 100 Wunns gab es 1939 in Dudweiler. Neben dem Brennenden Berg und dem Luftschutzkeller im Hinterhof der Apotheke Armbrust in der Saarbrücker Straße, sah man sich auch Stellen an, wo die Verwandtschaft gewirkt hatte. "Das ist einer der zehn schönsten Tage meines Lebens", schwärmte Creighton W. Lawhead. Es sei alles sehr emotional betonte er immer wieder und berichtete von der Gänsehaut, die er immer wieder bekam. Überall gäbe es Spuren seiner Familie. Seine Mutter war eine geborene Wunn, sagt Lawhead, während er ein Bild seiner Eltern zeigte. Sie sei zunächst nach Frackville in Pennsylvania ausgewandert. Das Straßenbild dort sei dem in Dudweiler ähnlich. Und es sei ebenfalls eine Bergbaugegend. Man habe ihn und seine Brüder zu Stolz auf seine Vorfahren hin erzogen. Als er herkam, habe alles, was er sehen konnte, seine Erwartungen übertroffen.Am Samstag wollte er zunächst typisch deutsches Essen probieren. Klöße oder Dibbelabbes. Da war der Wunn-Nachkömmling sich um die Mittagszeit noch nicht so ganz sicher. Klar war aber: Deutsches Bier schmecke ihm gut. Viel Zeit hatte die Wunn-Sippe nicht: Erst am Morgen waren sie in Frankfurt/Main gelandet. Einen Tag später ging es bereits wieder weiter in Richtung England und Irland. "Wir wollen auch dort nach Wurzeln suchen", sagte Lawhead. Ob er dann bald mal wieder nach Dudweiler kommen wolle? "Oh, yes, yes", entgegnete der Spurensucher Lawhead und hatte ein riesiges Strahlen im Gesicht. jma

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