Reiner Zimmer hält vorerst die Stellung

Wahlschied. Der Bergingenieur Reiner Zimmer aus Wahlschied ist einer von derzeit noch 69 Mitarbeitern der RAG Deutsche Steinkohle, die in der Gemeinde Heusweiler wohnen. Der 47-Jährige arbeitet als Wettersteiger im Bereich der technischen Betriebssicherheit des Bergwerks Saar. Zimmer wird voraussichtlich zu den 600 RAG-Angehörigen zählen, die über den 30

 Bergingenieur Reiner Zimmer als Grubenwehrmann bei einer Übung im Nordschacht. Fotos: aki

Bergingenieur Reiner Zimmer als Grubenwehrmann bei einer Übung im Nordschacht. Fotos: aki

Wahlschied. Der Bergingenieur Reiner Zimmer aus Wahlschied ist einer von derzeit noch 69 Mitarbeitern der RAG Deutsche Steinkohle, die in der Gemeinde Heusweiler wohnen. Der 47-Jährige arbeitet als Wettersteiger im Bereich der technischen Betriebssicherheit des Bergwerks Saar. Zimmer wird voraussichtlich zu den 600 RAG-Angehörigen zählen, die über den 30. Juni hinaus im Saarland bleiben - für Nacharbeiten in den zum Ensdorfer Bergwerk zählenden Schachtanlagen.

Schächte mit Beton verfüllt

Laut der regionalen Unternehmensleitung in Saarbrücken wird der Untertagebetrieb Ende dieses Jahres endgültig verlassen, ehe die verbliebenen Schächte verschlossen werden. Im zweiten Quartal 2013 werden sie dann mit Beton verfüllt. Am Standort Ensdorf sollen die verbleibenden Bergbauaktivitäten im Saarland gebündelt werden. Dazu gehören die Bergschadensbetreuung, die Grubenwasserhaltung, der Einkauf sowie die Belegschafts- und Deputatsbetreuung. Zimmer wird auch während der Nacharbeiten für die Sicherheit unter Tage mitverantwortlich sein - zumal er auch noch als einer der stellvertretenden Oberführer in der Grubenwehr engagiert ist. Der Vater von zwei Kindern, der sich vom Bergmechaniker bis zum Ingenieur (FH) und Steiger, zuerst bei den Saarbergwerken und später bei der Deutschen Steinkohle (DSK) und der RAG, hochgedient hat, wird voraussichtlich nicht wie viele seiner Kollegen nach Ibbenbüren gehen. Er berichtet: "Ich werde wohl noch bis 2013 im Saarland arbeiten und danach, bis zu meinem Wechsel in den Vorruhestand, angehäufte Freizeit und Urlaub abfeiern. Sollte mich mein Arbeitgeber aber doch noch nach Nordrhein-Westfalen schicken, werde ich selbstverständlich auch dort bis zur Pensionierung meine Arbeit verrichten."

Langeweile wird bei Zimmer auch im Vorruhestand nicht aufkommen. Das SPD-Mitglied kümmert sich seit 2009 als Ortsvorsteher und als Vorsitzender der Interessensgemeinschaft Wahlschieder Vereine um die Geschicke seines Heimatortes, ist als Mitglied im Heusweiler Gemeinderat engagiert und fungiert darüber hinaus als stellvertretender Vorsitzender des DGB-Ortsverbandes Heusweiler/Riegelsberg.

Ingenieur als Wunschberuf

Der Mann, der schon in seiner Jugend den Wunsch hatte, Ingenieur zu werden, entschied sich nach eigener Aussage für den Bergmannsberuf, weil die damaligen Saarbergwerke jedem engagierten Mitarbeiter ein Vorwärtskommen garantierten. Reiner Zimmer arbeitete zunächst als Bergmechaniker in der Grube Luisenthal, ehe er vier Jahre lang die damalige Berg-Ingenieurschule besuchte, wie er der SZ berichtet.

 Reiner Zimmer als Privatmann in seinem Haus in Wahlschied. Zimmer ist Ortsvorsteher des Heusweiler Ortsteils.

Reiner Zimmer als Privatmann in seinem Haus in Wahlschied. Zimmer ist Ortsvorsteher des Heusweiler Ortsteils.

Danach war er zunächst als Steiger im Abbau und in weiteren Verwendungen tätig, bis er als Wettersteiger zum Nordschacht wechselte. Reiner Zimmer liebt seine Arbeit wegen der Mischung aus Praxis und Schreibtischtätigkeit und der unter Tage besonders stark ausgeprägten Kameradschaft der Mitarbeiter.

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