Reimsbach hält an Trainer Hölzer fest

Reimsbach. Tabellenvorletzter nach 21 Spielen, mit 62 Gegentoren die Schießbude der Fußball-Saarlandliga, und auf das rettende Ufer (Platz 14) bereits sechs Punkte Rückstand: Die Hinrunde des 1. FC Reimsbach war "die schlechteste", an die sich der Club-Vorsitzende Norbert Buchheit in 50 Jahren Amateur-Fußball-Erfahrung erinnern kann

 Mit hängendem Kopf geht Trainer Udo Hölzer vom Platz. Für Vereinchef Norbert Buchheit war die Hinrunde "die schlechteste in 50 Jahren Amateur-Fußball". In 21 Spielen gab es nur drei Siege.Foto: rup

Mit hängendem Kopf geht Trainer Udo Hölzer vom Platz. Für Vereinchef Norbert Buchheit war die Hinrunde "die schlechteste in 50 Jahren Amateur-Fußball". In 21 Spielen gab es nur drei Siege.Foto: rup

Reimsbach. Tabellenvorletzter nach 21 Spielen, mit 62 Gegentoren die Schießbude der Fußball-Saarlandliga, und auf das rettende Ufer (Platz 14) bereits sechs Punkte Rückstand: Die Hinrunde des 1. FC Reimsbach war "die schlechteste", an die sich der Club-Vorsitzende Norbert Buchheit in 50 Jahren Amateur-Fußball-Erfahrung erinnern kann. Auch Torhüter Fabian Seel spricht von einer "völlig verkorksten Halbserie mit vielen Problemen".Wie aber geht es weiter? Bei den derzeit laufenden Hallenturnieren gab es bereits wilde Gerüchte um eine bevorstehende Ablösung von Trainer Udo Hölzer, auch Namen von Nachfolgern wurden bereits gehandelt. Doch Vereinschef Buchheit steht zu dem in die Kritik geratenen Trainer. Er sagt: "Wir haben mit keinem anderen Trainer gesprochen und werden mit Udo in die Rückrunde gehen. Ich bin fast täglich bei der Arbeit des Trainers dabei. Er stellt unsere Jungs tadellos ein, und die Spieler nehmen seine Worte auch an." Hölzer selbst möchte sich zu den Spekulationen nicht äußern.

Im Kampf gegen den Abstieg setzt Reimsbach auf das bekannte Personal - auch bei den Spielern. Hölzer bekommt (wohl) keine Verstärkungen, um das Unterfangen Klassenverbleib in Angriff zu nehmen. "Uns sind da die Hände gebunden. Kaum ein Spieler will seinen Verein im Winter verlassen. Das spricht zwar für den Charakter der Jungs, aber ist bitter für uns. Wir haben ein paar vielversprechende Nachwuchsspieler verpflichtet, die sich aber erst über die zweite Mannschaft empfehlen müssen", sagt Buchheit. Und Seel führt an: "Es ist nicht die Philosophie des 1. FC Reimsbach, in schwierigen Zeiten den Trainer zu entlassen oder neue Spieler zu verpflichten. Ich sehe auch viel mehr uns als Mannschaft in der Pflicht als den Verein." Die Gründe für das schwache Abschneiden sind offensichtlich: Der Defensive fehlt die Stabilität und in der Offensive ein richtiger Torjäger. Immerhin: Mit Andreas Meiers kehrt der Abwehr-Boss der vergangenen Spielzeiten in der Rückrunde zurück. Meiers hatte sich aus beruflichen Gründen zurückgezogen, will seinem Verein aber im Abstiegskampf helfen. "So einer wie Andi hat uns einfach gefehlt. Ich verspreche mir viel von seiner Rückkehr", hofft Seel.

Der langjährige Erfolgsgarant in der FCR-Offensive, Marco Buchheit, erzielte zwar solide neun Treffer, fiel aber die letzten Spiele verletzungsbedingt aus. Seine Sturmpartner Christian Hissler und Julian Kelkel waren wegen Verletzungen fast die komplette Hinserie zum Zuschauen gezwungen. "Uns fehlt ein zweiter Stürmer. Da müssen wir uns auch Fehler eingestehen. Wir wollten einem jungen, talentierten Eigengewächs wie Julian Kelkel keinen anderen Spieler vor die Nase setzten. Dass Julian dann die komplette Hinrunde ausfällt, konnte vor der Saison keiner ahnen", erklärt Buchheit.

Als Schlüsselerlebnisse bezeichnen sowohl Buchheit als auch Seel den zweiten Spieltag gegen den FV Eppelborn. Dort führte die Hölzer-Elf lange mit 2:0 und ging am Ende noch mit 2:3 als Verlierer vom Platz. "Von dem Spiel an sind wir einfach so da unten reingeschlittert. Davon haben wir uns nicht mehr richtig erholt", sagt Buchheit. Es folgten noch ganz bittere Pleiten, wie etwa das 1:9-Debakel gegen Saar 05.

Dennoch soll ab dem Trainingsstart am 15. Januar alles besser werden. "Dadurch, dass viele Verletzte zurückkehren, wird der Konkurrenzkampf neu entfacht. Jeder muss ein paar Prozente mehr geben, um ins Team zu rücken. Wir brauchen jetzt einfach Kerle, die die Ärmel hochkrempeln und auch so spielen, dann traue ich uns in der Rückrunde einiges zu", sagt Buchheit. Einer, der in der FCR-Defensive gerne mal Verantwortung übernimmt, wird allerdings mehrere Wochen fehlen: Benjamin Sauer. Der Rechtsverteidiger hat sich bei einem Hallenturnier einen Schlüsselbeinbruch zu gezogen. Kein gutes Omen für einen Neustart - der auch irgendwie keiner ist.Foto: Ruppenthal

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