Reifer Ausdruck bei den Tagen für Interpretation und Aufführungspraxis

Saarbrücken. Was Studierende der Musikhochschule Saar während der vergangenen fünf Tage für Interpretation und Aufführungspraxis mit ihren Dozenten erarbeitet hatten, war am Freitag im Abschlusskonzert zu hören. Respektable, stellenweise durchaus schon meisterhafte Leistungen füllten das Programm

Saarbrücken. Was Studierende der Musikhochschule Saar während der vergangenen fünf Tage für Interpretation und Aufführungspraxis mit ihren Dozenten erarbeitet hatten, war am Freitag im Abschlusskonzert zu hören. Respektable, stellenweise durchaus schon meisterhafte Leistungen füllten das Programm. Alle Konzertierenden waren denn auch mit gehörigem Ernst daran gegangen, die Werkvorlagen werkimmanent auszuschöpfen. Neben handwerklicher Untadeligkeit war für die jungen Interpreten der adäquate Ausdruck wichtig, der die Musik mit Leben erfüllen sollte. Das Torun-Ensemble beispielsweise kniete sich mit romantischer Gefühlsintensität in Zemlinskys d-Moll-Trio, Brahms 2. Violinsonate blühte unter Leoni Seilers und Daniel Winklers Händen mächtig auf. Und so konnte man sich an einem zarten Mozart-Andante, einem lockeren Schulhoff-Divertissement oder einer akkurat durchgezählten Bernstein-Klarinettensonate erfreuen. Der technische Anspruch war in der Regel gewaltig. Doch selbst Mendelssohns Klaviertrio op. 66 oder Milhauds "haarige" Sonate für Flöte, Oboe, Klarinette und Klavier wurden gut bewältigt. Den Studenten stand aber mitunter auch fachmännische Hilfe zur Seite. Dozenten wie Mario Blaumer ließen es sich nicht nehmen dabei zu sein, um Form mitzugestalten. Er hatte vom 1. Cello aus alles im Griff und führte seine Schützlinge in Mendelssohns herrlichem Es-Dur-Streichoktett zu einer reifen Interpretation voller Glut und Energie. pes

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