Rehlinger weiter SPD-Kreischefin

Düppenweiler · Einstimmig haben die Sozialdemokraten ihre Parteichefin Anke Rehlinger in eine dritte Amtszeit geschickt. Die 98 Delegierten wählten sie bei der Kreiskonferenz am Samstag in Düppenweiler.

 Gut gelaunt gibt Anke Rehlinger ihre Stimme bei den Neuwahlen des Vorstandes ab.

Gut gelaunt gibt Anke Rehlinger ihre Stimme bei den Neuwahlen des Vorstandes ab.

Die Rosen und Gerbera in leuchtendem Pink passen exakt zu der Jacke von Anke Rehlinger. "Mittlerweile weiß Elmar Trierweiler, was ich anziehe", lobt sie ihren rührigen Parteifreund aus Düppenweiler. Es ist nicht nur der Blumenstrauß mit weißen Akzenten, den der Ortsvereinsvorsitzende ausgesucht hat, der die frisch gekürte SPD-Kreisparteichefin strahlen lässt. Es ist vor allem das Ergebnis ihrer Wiederwahl: Die 98 Delegierten der Kreiskonferenz in der Düppenweiler Kultur- und Sporthalle haben sie einstimmig für eine weitere Amtszeit wiedergewählt.

Mit diesem Resultat geht auch der Wunsch von Werner Kockler in Erfüllung. "Es wäre schön, wenn die Sozialdemokraten ihre Kreisparteivorsitzende mit einem stärkeren Votum im Amt bestätigen würden als die CDU vor einer Woche an gleicher Stelle", meinte der Jurist, der einen Tag zuvor von den Sozialdemokraten als OB-Kandidat von Merzig gewählt worden war. Dass er schon Erfahrung mit "der Rednerbütt" hat, verrät er außerdem: mit einer politischen Satire auf Literaturpapst Marcel Reich-Ranicki bei der Kappensitzung. Seine Prognose für die Bundestags- und die OB-Wahl in Merzig am 22. September: "Sie werden uns viel Kraft abverlangen. Wir wollen, dass die Sozialdemokaten mit Reinhold Jost wieder den Direktkandidaten für den Deutschen Bundestag stellen." Derweil formuliert Jost seine Hoffnung: "Werner Kockler muss nach dem 22. September die schmucke Riege der SPD-Bürgermeister im Kreis komplettieren. Das wäre ein schönes Geschenk zum Geburtstag unserer Partei. Denn sie wird 150 Jahre alt."

Vieles bereits umgesetzt

Auch Rehlinger ist zuversichtlich, dass Kockler die Reihe der Verwaltungschefs mit Lothar Christ (Losheim am See), Carsten Wiemann (Mettlach), Bruno Schmitt (Perl) und Fredi Dewald (Wadern) ergänzen wird. "Die gut aussehenden Männer haben wir schon mal aufs Podium gesetzt", lacht die SPD-Kreisparteichefin.

"In den vergangenen 13 Jahren sind viele Rechenschaftsberichte von unterschiedlichen Leuten abgegeben worden. Sie wurden in einem Zeitraum abgegeben, in dem die SPD auf der harten Oppositionsbank saß. Seit 1999 ist es der erste Kreisparteitag, den wir wieder als Regierungspartei im Land abhalten können. Damit haben wir nach 13 Jahren wieder die Möglichkeit, die Politik aktiv und verantwortlich mitzugestalten." Das Scheitern des Jamaika-Experimentes haben nach ihrer Darstellung die Saarländer mit Erleichterung aufgenommen. "Es waren zweieinhalb verlorene Jahre für das Land, mit Streit, Selbstbeschäftigung und Bedienen von Spielwiesen." Dagegen habe man in der großen Koalition bereits vieles erreicht - etwa das saarländische Tariftreuegesetz. So müssen Unternehmen ihren Mitarbeitern mindestens einen Stundenlohn von 8,50 Euro zahlen, wenn sie in den Genuss öffentlicher Aufträge kommen wollen - einer von vielen Punkten, den die SPD in den Koalitionsvertrag "hineinverhandelt" habe.

Mit Blick auf die Entwicklung des Grünen Kreises mahnt sie an: "Unser Landkreis darf nicht auf einen Standort für Windkraftanlagen und geriatrische Betten reduziert werden." So fordert die Politikerin eine Notfallversorgung für Kinder in der Merziger SHG-Klinik, die Sicherung der Gynäkologie als einzige im Kreis und keine betriebsbedingten Kündigungen. Auch der Hochwald braucht nach ihren Worten eine gute medizinische Grundversorgung. Eine klare Botschaft und Konzepte mahnt sie vom Träger der Krankenhäuser in Losheim und Wadern an.

Ja zur Nordumfahrung

In Sachen Nordsaarlandstraße und Nordumfahrung Merzig braucht Wirtschaftsminister Heiko Maas nach Rehlingers Aussagen keine Aufforderung der Kreis-CDU. "Fakt ist, dass er seit Beginn seiner Amtszeit darum kämpft, eine Möglichkeit zur Realisierung der Nordumfahrung zu finden, die sowohl rechtlich wie auch tatsächlich trägt."

< Weiterer Bericht folgt.

 Die alte und neue SPD-Kreisvorsitzende Anke Rehlinger und ihre Stellvertreter von links: Paolino Mangione, Stefan Krutten, Volker Braun und Hans-Josef Uder. Fotos: Rolf Ruppenthal

Die alte und neue SPD-Kreisvorsitzende Anke Rehlinger und ihre Stellvertreter von links: Paolino Mangione, Stefan Krutten, Volker Braun und Hans-Josef Uder. Fotos: Rolf Ruppenthal

Zum Thema:

Auf einen BlickDer neue SPD-Kreisvorstand: Vorsitzende: Anke Rehlinger (Wadern), Stellvertreter: Stefan Krutten (Beckingen), Paolino Mangione (Merzig, Hans-Josef Uder (Mettlach), Volker Braun (Losheim am See), Schatzmeister: Albert Lang (Wadern), Schriftführer: Bernd Holzer (Weiskirchen), Organisationsleiter: Elmar Trierweiler (Beckingen), Internetbeauftragter: Jörg Ferner (Beckingen), Referent für Europafragen: Hans Georg Stritter (Mettlach), Referent für Ehrenamt und Vereine Arthur Bies (Merzig).

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort