Rehlingen-Siersburg will Leerstand vorbeugen

Rehlingen-Siersburg. Die Gemeinde will Leerstände verhindern und den Verkauf von Altbauten vor allem an Familien mit Kindern fördern. Dazu hat der Gemeinderat ein Förderprogramm zum Erwerb älterer Wohn-Bausubstanz beschlossen. Das Förderprogramm soll am 1. September in Kraft treten

Rehlingen-Siersburg. Die Gemeinde will Leerstände verhindern und den Verkauf von Altbauten vor allem an Familien mit Kindern fördern. Dazu hat der Gemeinderat ein Förderprogramm zum Erwerb älterer Wohn-Bausubstanz beschlossen. Das Förderprogramm soll am 1. September in Kraft treten.Als Grundförderung gibt es 3000 Euro, für das erste und das zweite Kind sind je 2000 Euro Zusatzförderung möglich, sodass sich ein Höchstbetrag von 7000 Euro ergeben kann.

Interessant wird's bis 1947

Für die einmalige Förderung gibt es eine Reihe von Bedingungen: Gefördert werden Wohnhäuser mit maximal zwei selbstständigen Wohnungen, die mindestens 65 Jahre vor dem Förderantrag zum ersten Mal bezogen worden sein müssen. Das gekaufte Gebäude muss vom Antragsteller selbst mindestens 15 Jahre ununterbrochen genutzt werden. Sonst muss der Zuschuss in voller Höhe inklusive Zinsen zurückgezahlt werden. Für eine Förderung muss der Erstantrag spätestens zwei Jahre nach dem Kauf vollständig gestellt sein.

Die Förderung beantragen kann jeder, der noch kein eigenes Haus oder eigene Wohnung besitzt: Ehepaare, Lebenspartner oder Einzelpersonen. Der bisherige Wohnort, sonstige Förderungen und steuerliche Vergünstigungen sowie das Einkommen spielen dabei keine Rolle. Eine Förderung ist auch bei Abriss oder bei gewerblicher Nutzung möglich, wenn der Antragsteller die Immobilie kauft und sowohl Wohnung als auch Gewerbefläche selbst nutzt. Eine ergänzende Förderung ist möglich, wenn innerhalb von drei Jahren nach dem Erstantrag Kinder geboren werden.

Auf Vorschlag der CDU-Fraktion hat die Verwaltung 25 000 Euro in den Haushalt als Fördergeld und Anstoßfinanzierung eingestellt. Damit, teilte Manfred Kelm, Vorsitzender der CDU-Fraktion, mit, werde auch ein Grundstein gelegt, um für junge Familien den Erwerb von Wohnimmobilien attraktiv zu machen. Die Grünen befürworten das Förderprogramm. "Es ist ein Anfang, um nicht nur auf Neubaugebiete zu setzen", sagt Alexander Raphael, Vorsitzender des Grünen-Gemeindeverbands. Zumal die Ortsteile Rehlingen, Siersburg und Hemmersdorf von Leerständen betroffen seien und viele Altbauten hätten. Teilweise gebe es in den Ortskernen schöne historische Bausubstanz wie die Lothringischen Bauernhäuser.

Nur ein erster Schritt

Lokale und regionale Firmen haben sich zudem auf die Renovierung von Altbauten spezialisiert. Das neue Förderprogramm sehen die Grünen aber nur als eine Nuance eines nötigen Konzeptes zu einer stärkeren Belebung der Ortskerne. "Es muss auch darum gehen, die Infrastruktur zu beleben und die Nahversorgung zu verbessern", sagt Alexander Lill in seiner Funktion als stellvertretender Vorsitzender des Gemeindeverbands.

Information bei Gerhard Kerber, Leiter Dezernat für nachhaltige Entwicklung, unter Tel. (0 68 35) 50 84 20.

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