Regionalligist in Schockstarre

Saarlouis. "Jetzt geht's mir wieder gut", verrät die sichtlich erleichterte Sabrina Meyer kurz nach dem Ende des Fußball-Hallenmasters der Frauen. In einem spannenden Finale hatte die Angreiferin des SV Furpach mit ihrem Treffer 150 Sekunden vor dem Ende der Verlängerung für den 3:2-Sieg des Verbandsliga-Zweiten gegen den Regionalligisten SV Dirmingen gesorgt

Saarlouis. "Jetzt geht's mir wieder gut", verrät die sichtlich erleichterte Sabrina Meyer kurz nach dem Ende des Fußball-Hallenmasters der Frauen. In einem spannenden Finale hatte die Angreiferin des SV Furpach mit ihrem Treffer 150 Sekunden vor dem Ende der Verlängerung für den 3:2-Sieg des Verbandsliga-Zweiten gegen den Regionalligisten SV Dirmingen gesorgt. "Wir feiern jetzt die ganze Nacht", sagt Meyer und lacht. Nach Feiern dürfte ihr in der Anfangsphase des Finales nicht zumute gewesen sein. Furpach legte zwar vor 500 Zuschauern in der Saarlouiser Fliesenhalle los wie die Feuerwehr und ging früh durch Meike Dinger in Front, zuvor hatte Meyer jedoch zwei Großchancen liegen lassen. Die Abschlussschwäche des SVF rächte sich, als Susanne Fuchs einen Stockfehler von Sandra Enz ausnutzte und zum 1:1 einschoss. Danach steigerte sich Dirmingen und ging fünf Minuten vor Ende in Führung. Barbara Holz brachte einen Heber von Magalie Canivet im langen Eck unter und es sah so aus, als sollte Furpach wie im Vorjahr im Finale den Kürzeren ziehen.Bis drei Minuten vor Schluss. Da sprang Melanie Klein die Kugel vor die Füße und mit einem strammen Distanzschuss überwand sie die bärenstarke Dirminger Torhüterin Angelina Barth. Das 2:2 traf den SVD mitten ins Mark - und Meyer nutzte die Schockstarre des Regionalligisten in der Verlängerung.

Bei den Unterlegenen saß der Frust verständlicherweise tief: "Ich bin maßlos enttäuscht. Anfangs war Furpach besser, das 2:2 aber war ein Sonntagsschuss. Es ist wirklich bitter, so kurz vor dem Ziel zu scheitern", hadert Dirmingens Holz mit dem Schicksal. Das komplette Gegenteil auf der anderen Seite, wo der mit Sekt angereicherte Siegerpokal die Runde macht: "Der war bereits gefüllt, da hatten sie ihn noch gar nicht in den Händen", verrät Furpachs Co-Trainer Hendrik Tönjes lachend. Dann fügt er hinzu: "Wir haben uns zwar schwer getan, letztlich war unser Erfolg aber verdient."

Besonders schwer wurde es für den neuen Titelträger im Halbfinale, wo es zur Neuauflage des Vorjahresfinals kam. "Da haben wir natürlich etwas Glück gehabt", meint Anja Owens, Torfrau des SVF, nach dem dramatischen Siebenmeterschießen gegen Titelverteidiger FSG Niederlosheim, in dem sie zur Sieggarantin avancierte. Zunächst verwandelte die Deutsch-Amerikanerin den letzten Versuch zum 4:3, anschließend parierte sie zum zweiten Mal, hielt den Schuss von Namensvetterin und Torwartkollegin Anja Spang. Im vergangenen Jahr noch hatte Spang ihrem Team mit zwei gehaltenen Siebenmetern den Sieg ermöglicht: "Man kann halt nicht immer die Heldin sein", ist Niederlosheims Schlussfrau hinterher aber nicht allzu enttäuscht.

Saarlouis muss zusehen

Bei den Gastgebern herrschte dagegen zunächst große Ernüchterung. Nach dem 1:1 zum Auftakt gegen Jägersburg, kam Verbandsligist SSV Saarlouis gegen den späteren Sieger Furpach mit 1:4 unter die Räder. Zwar gelang zum Vorrundenabschluss durch zwei späte Tore von Ramona Weyrich ein 2:0 gegen den 1. FC Saarbrücken II, danach mussten die Saarlouiserinnen inmitten der knapp 500 Zuschauer auf der Tribüne aber tatenlos mit ansehen, wie der bis dato souveräne SV Furpach trotz 1:0-Führung noch mit 1:3 gegen Jägersburg unterlag. Ein 1:2 hätte für die SSV gereicht, zwei Minuten vor Schluss jedoch besiegelte Johanna Müller das Aus. Für Jägersburg reichte es am Ende zu Platz drei. Nach der knappen Halbfinalpleite gegen Dirmingen (2:3, Siegtor durch Canivet) bezwang das Team von Ralf Zimmermann Niederlosheim klar mit 5:0. (siehe auch Zahlen)

"Wir wollten ins Halbfinale und sind enttäuscht, dass es nicht geklappt hat. Gegen Niederlosheim haben wir spät das 1:1 kassiert, das hat uns schon einen Knacks gegeben."

Tanja Kissel, Spielerin des FC Elm, nach dem Vorrunden-Aus

"Wir haben uns im Vorfeld nicht zum Favoriten gemacht. Das Halbfinale wäre toll gewesen, aber wir hätten uns gegen Furpach einfach nicht so abschießen lassen dürfen."

Claudia Fetzer, Trainerin des Gastgebers SSV Saarlouis, hatte vor dem 1:3 des SV Furpach gegen Jägersburg bereits ein schlechtes Gefühl

"Mit dem Zuspruch, der Stimmung in der Halle und den gezeigten Leistungen sind wir sehr zufrieden. Das war beste Werbung für den Frauenfußball. Ich denke der SV Furpach ist ein verdienter Sieger. Und wir - naja, wir sind gute Gastgeberinnen."

Heidrun Vaterrodt, Beauftragte für das Frauen-Hallenmasters des Saarländischen Fußballverbandes sowie Abteilungsleiterin bei der SSV Saarlouis im Bereich Frauenfußball

"Absprache? Das ist Quatsch!"

Jägersburgs Trainer Ralf Zimmermann zum Ausgang der Partie gegen Furpach

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