Regionale Sagen bewahren

Kirkel. Strahlender Sonnenschein und sommerlich warme Temperaturen bestimmten die zweite Auflage der Sagenwanderung rund um die Kirkeler Burg. Viele interessierte Wanderer hatten die Einladung des Heimat- und Verkehrsvereins angenommen und sich auf dem Parkplatz des Naturfreundehauses eingefunden

 Bei der zweiten Sagenwanderung stand die Sagenwelt rund um die Kirkeler Burg wieder im Mittelpunkt. Foto: Bernhard Reichhart

Bei der zweiten Sagenwanderung stand die Sagenwelt rund um die Kirkeler Burg wieder im Mittelpunkt. Foto: Bernhard Reichhart

Kirkel. Strahlender Sonnenschein und sommerlich warme Temperaturen bestimmten die zweite Auflage der Sagenwanderung rund um die Kirkeler Burg. Viele interessierte Wanderer hatten die Einladung des Heimat- und Verkehrsvereins angenommen und sich auf dem Parkplatz des Naturfreundehauses eingefunden. Von hier aus machten sie sich unter der fachkundigen Führung der beiden Initiatoren und Wanderführer der Sagenwanderung, Thomas Marx und Gunter Altenkirch, auf Schusters Rappen auf die gut zehn Kilometer lange Wanderstrecke. Wie schon bei der ersten Wanderung im Januar ließen sich die Teilnehmer wieder einmal in die Kirkeler Sagenwelt entführen und erfuhren unterwegs, was es mit dem Frauenbrunnen, der Holler-Burg mit der Holler-Kanzel, den berühmten Hollerlöchern, dem Totenpfuhl, der Knochenmühle (alte Scheuer) oder der Silbersandquelle auf sich hat und welche Geschichten sich um diese Orte ranken. Während Thomas Marx auf der Tour für Einblicke in die Sagenwelt verantwortlich zeichnete, so erläuterte Volkskundler Gunter Altenkirch die Mythen und Geheimnisse aus wissenschaftlicher Sicht. Seit über einem Jahr sind die beiden Initiatoren der Sagenwanderung damit beschäftigt, Sagen aus den drei Kirkeler Ortsteilen Kirkel-Neuhäusel, Limbach und Altstadt zu sammeln, aufzuschreiben und nach neuesten Erkenntnissen auszuwerten. "Es ist ganz wichtig, dass man diese Sagen und Überlieferungen sowie das mundartliche Erzählgut der älteren Bevölkerung bewahrt, bevor alles endgültig verloren geht", meinte Marx. Die Sagenwanderung unterscheide sich von vielen anderen Wanderungen, so Marx. Sie werde nie langweilig. Man erfahre immer wieder etwas Neues über die Sagenorte und könne immer wieder etwas über Brauchtum und Volkstum erzählen. Ziel des Kirkeler Heimat- und Verkehrsvereins ist es, alle Sagen zu sammeln und ein Sagenbuch herauszugeben. Mittlerweile haben Marx und Altenkirch annähernd 35 Sagen in unterschiedlicher Ausprägung aus den drei Kirkeler Ortsteilen zusammengetragen. Auch einen mit Infotafeln und Wegemarkierungen gekennzeichneten Sagenweg könne er sich als eine feste Institution im Kirkeler Wald vorstellen, so Marx. "Das Interesse an solchen Wanderungen ist ungebrochen", freute sich auch Gunter Altenkirch vor allem über die Resonanz von jungen Leuten. Den Abschluss der zweiten Sagenwanderung bildete ein gemütliches Beisammensein der Wandergruppe auf dem Plateau der Kirkeler Burg. Wie Thomas Marx erklärte, soll die Sagenwanderung mehrmals im Jahr durchgeführt werden. "Die Wanderungen passen zwar in alle Jahreszeiten", so Marx, doch sei vor allem der November die eigentliche Zeit für eine Sagenwanderung.

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