Razzia in Bordellen: Polizei ermittelt wegen Menschenhandels

Saarbrücken. Bei einer Razzia in insgesamt 15 Bordellen und Bars in Saarbrücken, Saarlouis, Neunkirchen und Homburg ist die Kriminalpolizei am Dienstagabend mehreren Fällen von Menschenhandel auf die Spur gekommen. In zwei Fällen wurden bereits Ermittlungen wegen des Verdachts auf Zwangsprostitution und Menschenhandel eingeleitet. Darüberhinaus gebe es weitere Verdachtsfälle, hieß es

Saarbrücken. Bei einer Razzia in insgesamt 15 Bordellen und Bars in Saarbrücken, Saarlouis, Neunkirchen und Homburg ist die Kriminalpolizei am Dienstagabend mehreren Fällen von Menschenhandel auf die Spur gekommen. In zwei Fällen wurden bereits Ermittlungen wegen des Verdachts auf Zwangsprostitution und Menschenhandel eingeleitet. Darüberhinaus gebe es weitere Verdachtsfälle, hieß es. Die Opfer sind Frauen aus Westafrika. Die Razzia, bei der im Saarland insgesamt rund 100 Personen überprüft wurden, war Teil einer bundesweiten Polizeiaktion gegen Menschenhandel speziell aus Westafrika. Nach Polizeiangaben werden seit Jahren insbesondere Westafrikanerinnen mit dem Versprechen auf ein besseres Leben nach Deutschland geschleust und dort zur Prostitution gedrängt und ausgebeutet. In einem Saarbrücker Bordell waren am Dienstagabend zwei Frauen aus dem Fenster gesprungen, um der Polizei zu entgehen. Sie blieben aber unverletzt und wurden von Beamten aufgegriffen. Zwei weitere Frauen wurden festgenommen, weil sie keine Ausweispapiere vorweisen konnten und Unklarheit über ihre Herkunft bestehe. Nach Angaben des Bundeskriminalamtes sind Opfer des Menschenhandels physischer sowie psychischer Gewalt ausgesetzt. Viele scheuten den Kontakt zur Polizei, so dass es eine hohe Dunkelziffer gebe. Die Frauen werden nach den Erfahrungen der Fahnder in ihrer Heimat angeworben, dann nach Deutschland gebracht, mit geeigneten Personaldokumenten ausgestattet und an Prostitutionsbetriebe vermittelt. Was den Fahndern auffiel, war nach Angaben des BKA "eine deutliche Dominanz weiblicher Tatverdächtiger bei den Zuhältern und Passverleihern". jos/dpa

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