Rauschpfeife, Stelzen und Magie

Tholey · Auf dem Schaumberg trafen sich Minnesänger und Gaukler und boten sie ein abwechslungsreiches Programm. Sie erinnerten an die Geschichte der ehemaligen Burg auf dem Plateau, die Schauenburg. Rund 1000 Besucher genossen das Spektakel.

. Mittelalterliche Klänge schallten zwei Tage lang über das Schaumberg-Plateau, dazu tummelten sich bunte Gruppen in dem historischen Ambiente. Den Anfang machten die Freyen Spielleut Kirkel. Die Gruppe, bestehend aus zwei Frauen und drei Männern, hatten eine beachtliche Sammlung alter Musikinstrumente dabei, mit denen sie für mittelalterliches Flair sorgten. Zum einen eine Rauschpfeife, bei der es sich um eine frühzeitliche Querflöte handelt, ein Dreibrümmchen, das mit dem heutigen Dudelsack verglichen werden kann sowie Flöten und Trommeln aller Art. "Die Leute haben gut mitgemacht, obwohl es jetzt kein typisches Mittelalter-Publikum war", meinte Martin Luck von den Freyen Spielleut Kirkel. "Für die erste Veranstaltung ihrer Art, war es ein guter Anfang", so Luck weiter.

Zwischen den verschiedenen musikalischen Darbietungen gab es immer wieder Vorführungen von Lux Aeterna. Das Gauklerpärchen unterhielt die anwesenden Besucher durch Darbietungen mit Messern, die jongliert wurden, durch Stelzengang über das Schaumberg-Plateau, wobei sie immer wieder die Outfits wechselten und neue Überraschungen bereit hielten. Der krönende Abschluss ihrer Show war die Feuershow. Hierbei wurde mit Hilfe des Feuers in einem Tanztheater ein Märchen erzählt, nämlich das eines Prinzen, der sich in eine Frau verliebt. Diese verwandelt sich dann tragischerweise in einen Vogel und es kommt zum Kampf mit brennenden Stäben.

Auch die Musikgruppe Furore Nodanin sorgte in mittelalterlicher Kluft und den entsprechenden Klängen für eine altertümliche Atmosphäre, genauso wie Barde Sascha Lettau der seiner Laute, einer Art Gitarrenvorgänger, Töne entlockte. Lediglich die saarländische Folkband Myrddin orientiert sich musikalisch eher an der Neuzeit und passte trotz technischer Unterstützung gut in das Gesamtkonzept mit ihren gälisch-nordischen Klängen.

Der Kristallmagier Ruven Nagel verzauberte die Zuschauer mit Kristallkugeln - aber nicht als Hellseher, sondern indem er die Gesetze der Schwerkraft aufzuheben schien. Die faustgroßen Kugeln glitten über seine Arme und seinen Oberkörper, als würden sie auf unsichtbaren Bahnen laufen. Dem Ganzen setzte er dann noch eins drauf, als er tatsächlich eine brennende Kugel über seinen Körper laufen ließ. Nagel wurde 2012 in Kaltenberg sogar zum König der Gaukler ernannt. "Ich arbeite seit elf Jahren mit den Kugeln. Auf die Idee kam ich durch den Märchenfilm aus den 80ern "Die Reise ins Labyrinth" mit David Bowie. Da sieht man kurz, wie das jemand macht und danach habe ich es mir selbst beigebracht", erklärt der Gaukler, wie er zu der ungewöhnlichen Kunst kam.

Für lediglich einen Euro Eintritt wurde den Zuschauern an dem Wochenende eine Menge geboten.

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