Raus aus der Sardinenbüchse

Perl. Künftig werden Langfinger keine Postautos in Perl mehr stehlen, da ist sich Professor Edwin Kohl sicher. Denn die Bundespolizei schickt sich an, Mieter seines Niedrig-Energiehauses in der Perler Bahnhofstraße zu werden. Kommende Woche soll der Kontrakt unter Dach und Fach gebracht werden

 Peter Fuchs, Leiter der Bundespolizei im Saarland. Foto: rup

Peter Fuchs, Leiter der Bundespolizei im Saarland. Foto: rup

Perl. Künftig werden Langfinger keine Postautos in Perl mehr stehlen, da ist sich Professor Edwin Kohl sicher. Denn die Bundespolizei schickt sich an, Mieter seines Niedrig-Energiehauses in der Perler Bahnhofstraße zu werden. Kommende Woche soll der Kontrakt unter Dach und Fach gebracht werden. Die Marschrichtung gaben Kohl und Peter Fuchs, Leiter der Bundespolizei Bexbach, bei einer Pressekonferenz am Freitag vor. Läuft alles nach Plan, werden die 15 Grenzschützer ihre Sardinenbüchse an der Nenniger Brücke bald verlassen und ein neues Revier "in Besitz nehmen können" - einen Teil des Erdgeschosses von Kohlpharma in der Bahnhofstraße in Perl.Seit Jahren sind die Bundespolizisten an der Nenniger Moselbrücke auf 150 Quadratmetern eingepfercht - eine Misere, aus dem sie im Sommer erlöst werden sollen. Dann werden ihnen 350 Quadratmeter zur Verfügung stehen. "Juli ist ein gutes Zeitfenster", sagte Polizeidirektor Fuchs. Über die Höhe der Miete und die Investitionen wollen die Vertragspartner noch nichts sagen. "Wir kommen der Bundespolizei entgegen und haben angeboten, die Herrichtung der Räume zu übernehmen", gibt Franz-Rudolf Weber vom Finanzvorstand preis. Was Fuchs und Mike Egner, Personalvertreter und Mitglied der Polizeigewerkschaft (GdP), besonders freut: Sollte, wie seit langem versprochen, das Team der Grenzpolizei Nennig personell aufgestockt werden, gibt es die Option, weitere Räume anzumieten. "Nach langen Jahren einer unzureichenden Unterbringung im alten Gebäude an der Moselbrücke erhalten unsere Mitarbeiter endlich eine Polizeiunterkunft, die sich an den Erfordernissen effizienter Polizeiarbeit orientiert, ausreichend Sicherheitstechnik sowie Umkleide- und Sozialräume bietet." Der Stahlbau in Nennig, irgendwann in den 60er Jahren an der Nenniger Brücke hochgezogen, ist längst in die Jahre gekommen - im Sommer ein Brutkasten, im Winter eine Eishöhle. Und zu wenig Platz gibt es ebenfalls - ein Grund, warum seit 2009 händeringend nach einem Domizil gesucht wurde. "Ein Neubau war zu teuer und zu unflexibel für eine mögliche personelle Aufstockung der Bundespolizei", ergänzte Franz Kuhn von der Bundesanstalt für Immobilien. Bürgermeister Bruno Schmitt nannte die Unterkunft in Perl ideal. < Bericht folgt.

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