Rattenfallen mit giftigen Ködern

Sulzbach · Zweite Runde im Kampf gegen die Rattenplage (die SZ berichtete) auf einem Privatgrundstück im Sulzbacher Oberdorf: Unter Polizeischutz rückte Schädlingsbekämpfer Stephan Martini an, um 26 Fallen mit vergifteten Ködern auszulegen. Den ersten Versuch, die Plage zu beenden, hatte der Eigentümer des Grundstücks, auf dem die Ratten hausen, vereitelt.

 Schädlingsbekämpfer Stephan Martini zeigt am Einsatzort eine seiner Rattenboxen, in denen giftige Köder locken. Foto: Stadt Sulzbach

Schädlingsbekämpfer Stephan Martini zeigt am Einsatzort eine seiner Rattenboxen, in denen giftige Köder locken. Foto: Stadt Sulzbach

Sulzbach. Der Kampf gegen die Rattenplage auf einem Privatgrundstück im Sulzbacher Oberdorf (die SZ berichtete) wurde - im zweiten Anlauf - am Freitag um 9 Uhr ohne Utsch und Weh durchgezogen, auch wenn Schädlingsbekämpfer Stephan Martini erneut auf heftige Gegenwehr traf. Die Polizei musste einschreiten und den Grundstückseigentümer fernhalten. Ansonsten, so wurde ihm deutlich gemacht, werde er mit Handschellen abgeführt, damit die Aktion störungsfrei über die Bühne gehen kann. Vor Ort war am Freitag auch der Betreuer des Mannes, drei Herren von der Ortspolizeibehörde sowie ein Vertreter des Gesundheitsamtes.Stephan Martini (Werbe-Slogan: "Schnell. Diskret. Fachmännisch") ging mit gewohnter Routine seiner Arbeit nach und stellte, nachdem er sich in Hof und Garten einen Überblick über die tierische Plage verschafft hatte, 26 mit giftigen Ködern bestückte Rattenboxen auf. Derweil war der Hauseigentümer lange nicht zu beruhigen. Er schrie und tobte außer sich vor Wut und wollte unter allen Umständen die Maßnahme verhindern. Mit den lautstark geäußerten Worten "Hier haben Sie nichts zu suchen!" und "Verschwinden Sie von meinem Gelände!" brachte er seinen geballten Unmut zum Ausdruck. Seit zwölf Jahren, so ließ er auch noch wissen, habe er keinen Cent vom Staat genommen. Wie Nachbarn neulich noch erzählten, schlägt sich der allein lebende Mensch ohne jegliche finanzielle Hilfe durch. Auch seinen Betreuer ging der Hausbesitzer verbal an. Er wollte von dem ganzen "Wahnsinn", wie er es nannte, nichts wissen. Zwei Polizeibeamte bugsierten den Mann sicherheitshalber auf die andere Straßenseite, und dann beruhigte er sich allmählich.

Einige Nachbarn verfolgten die Aktion mit Genugtuung. Sie sind es nämlich leid, nicht mehr ihr Außengelände nutzen zu können, weil sie fürchten müssen, dort einer Ratte zu begegnen. Den weiteren Fortgang der Dinge werden sie mit Argusaugen verfolgen. Was jetzt noch bleibt, ist die Entrümpelung eines Raumes im Keller, wie von Schädlingsbekämpfer Martini wärmstens empfohlen. Nur so kann das Problem dauerhaft beseitigt werden. Dies schnellstmöglich durchzuziehen, ist Sache der Sulzbacher Ortspolizeibehörde.

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