Rathaus-Sanierung verschlingt Millionen

Quierschied. "Auf den ersten Blick sind die Zahlen erschreckend. Und auf den zweiten Blick machen sie deutlich, dass schnellstmöglich was passieren muss." Mit diesen Worten kommentiert die Quierschieder Bürgermeisterin Karin Lawall das 15-seitige Gutachten der Firma Famis

Quierschied. "Auf den ersten Blick sind die Zahlen erschreckend. Und auf den zweiten Blick machen sie deutlich, dass schnellstmöglich was passieren muss." Mit diesen Worten kommentiert die Quierschieder Bürgermeisterin Karin Lawall das 15-seitige Gutachten der Firma Famis. Ende vergangenen Jahres gab die Gemeinde bei der Tochter des Unternehmens Energis eine Sanierungsuntersuchung des Rathauses und des Kultursaales in Auftrag. Rund 6,6 Millionen Euro haben die Gutachter für die Sanierung beider Gebäude ermittelt - 3,4 Millionen Euro Rathaus, 2,85 Millionen Kultursaal und Nebengebäude 350 000 Euro. Da drängt sich natürlich sofort die Frage auf: "Sollte man sie da nicht gleich abreißen und neu bauen?" Die Antwort von Karin Lawall ist ein ganz klares "Nein". "Alleine den Neubau des Rathauses beziffern die Gutachter auf 7,2 Millionen Euro", sagt sie. Dazu kämen dann noch sechs Millionen Euro für einen neuen Kultursaal. "Dann bewegen wir uns in einem Kostenrahmen von etwa 13 Millionen Euro", rechnet die Verwaltungschefin vor und stellt klar: "Das können wir nie und nimmer finanzieren." Die Bürgermeisterin sieht da eher eine Chance bei einer Sanierung und zwar "Schritt für Schritt", wie sie sagt. Denn: Brandschutztechnische Maßnahmen im Rathaus seien unumgänglich. Vor allem müsse unbedingt eine zweite Fluchttreppe angebaut, und als weitere Brandschutzmaßnahmen müssten das gesamte Treppenhaus und das Foyer mit neuen Brandschutztüren abgeschottet werden. Nach Angaben der Gutachter belaufen sich alleine die Kosten für den Brandschutz auf rund 615 000 Euro. Dringlich sei auch eine "energetische Aufrüstung" des Gebäudes, sprich eine neue Fassade mit Wärmedämmung und neuen Fenstern. Kosten: 1,177 Millionen Euro. Damit verbunden sei auch eine neue Heizungs- und Lüftungstechnik für 240 000 Euro. Einschließlich einiger notwendiger Schönheitsreparaturen und der Baunebenkosten kommt eine Summe von 2,6 Millionen Euro zusammen. Lawall spricht hier von Priorität eins - umzusetzen in den nächsten drei Jahren. Sie kalkuliert dafür mit einem Zuschuss von einer Million Euro aus dem Substanzerhaltungsprogramm des Innenministeriums und aus dem Programm "Zukunftsenergie plus" des Umweltministeriums. Den Eigenanteil der Gemeinde von 1,6 Millionen Euro will sie mit dem Erlös aus den Grundstücksverkäufen in der Ortsmitte von 800 000 Euro und den Rest mit Sonderkrediten der Kreditanstalt für Wiederaufbau zahlen. Lawall: "Das ist für uns zu schultern."

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