Rastplatz bringt Bürger in Rage"Wir haben uns korrekt verhalten"

Weiler. An der A8 soll es hinter der Ausfahrt Schwemlingen bald einen neuen Rastplatz geben: 22 Stellplätze für Lkw sowie 27 Pkw-Parkplätze und eine WC-Anlage sollen auf dem neuen Rastplatz Weiler-Nord entstehen. Außerdem soll der bereits vorhandene Rastplatz Weiler-Süd in Fahrtrichtung Saarlouis auf die gleiche Fahrzeug-Kapazität ausgebaut werden

 Schräg gegenüber der Raststätte Weiler an der A8 ist eine zweite geplant. Foto: Sylvie Rauch

Schräg gegenüber der Raststätte Weiler an der A8 ist eine zweite geplant. Foto: Sylvie Rauch

Weiler. An der A8 soll es hinter der Ausfahrt Schwemlingen bald einen neuen Rastplatz geben: 22 Stellplätze für Lkw sowie 27 Pkw-Parkplätze und eine WC-Anlage sollen auf dem neuen Rastplatz Weiler-Nord entstehen. Außerdem soll der bereits vorhandene Rastplatz Weiler-Süd in Fahrtrichtung Saarlouis auf die gleiche Fahrzeug-Kapazität ausgebaut werden. Dies alles geschieht zusammen mit dem geplanten vierspurigen Ausbau der Autobahn, die auf diesem Teilstück bisher nur drei Fahrspuren besitzt. Derzeit läuft das Planfeststellungsverfahren, das bereits im Sommer abgeschlossen sein könnte. Schon 2014 könnten die Bauarbeiten beginnen. "Dass dieses Nadelöhr verschwinden wird, dagegen hat in Weiler niemand etwas", betont Ortsvorsteher Hans-Peter Kreutzer. Wohl aber gegen den neuen Rastplatz. Der werde, sagt Kreutzer, bis auf 30 Meter an Wohngrundstücke in der Straße Auf dem Gewännchen heranreichen. Auch die Anwohner in den Straßen Im Bungert und Zum Langenthal werden von den befürchteten negativen Auswirkungen betroffen sein, urteilt der Ortsvorsteher. Die Anlieger befürchten eine zunehmende Belastung durch die Abgase der Fahrzeuge, die auf dem neuen Rastplatz anhalten und später wieder losfahren werden. Auch mit einem steigenden Lärmpegel rechnen die Bürger, obwohl eine neue Lärmschutzwand direkt an der Rastanlage entstehen soll.Denn für deren Bau müsse ein rund 30 Meter breiter Grünstreifen gerodet werden, der beim Bau der Autobahn Ende der 70er Jahre angelegt worden war. Dessen natürliche Schutzwirkung gegen Lärm und Abgase würde wegfallen, sagen die Anwohner. Schon 2010 hatte es Diskussionen wegen des neuen Rastplatzes gegeben. Damals hatte der für die Planung zuständige Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) eine Prüfung möglicher Alternativstandorte zugesagt. Diese Prüfung kam im Sommer 2011 allerdings zu dem Ergebnis, dass der Standort Weiler gegenüber allen anderen denkbaren Flächen die meisten Vorteile biete.

Das sehen die Menschen im Ort anders: Der Ortsrat hat einstimmig eine Resolution verabschiedet, die den Rastplatz-Neubau ablehnt. Die Resolution kritisiert das Vorgehen des LfS: Der berücksichtige nicht die "gravierenden und dauerhaften Einschränkungen der Lebensqualität der Bürger von Weiler". Das Festhalten am vorgesehenen Standort wird gar als "unverantwortlich und menschenverachtend" gebrandmarkt. Nach Auskunft von Ortsvorsteher Kreutzer werden im Ort noch Unterschriften gegen das Vorhaben gesammelt. Auch die Gründung einer Bürgerinitiative sowie spätere Klagen gegen die Planungen, sollten sie tatsächlich umgesetzt werden, sind laut Kreutzer in der Diskussion.Neunkirchen. Klaus Kosok, Sprecher des Landesbetriebs für Straßenbau (LfS), hat die Planungen für den Rastplatz Weiler-Nord gegen die scharfe Kritik aus dem Ort verteidigt. Die neue Raststätte sei Teil eines vom Bund geforderten Programms zur Schaffung zusätzlicher Rastplatz-Kapazitäten an deutschen Autobahnen. Unter anderem sei im Zuge dieses Programms zuletzt die Raststätte Kutzhof an der A8 erweitert worden. Die Kapazität des bestehenden Rastplatzes Weiler-Süd reiche nicht aus, zumal dieser nur in einer Fahrtrichtung zu erreichen sei. Die befürchtete Lärmbelastung werde durch den geplanten Schutzwall gedämpft. Der dafür wegfallende Baumstreifen sei nach Expertenauffassung ohnehin nicht breit genug, um einee wirkungsvollen Lärmschutz zu gewährleisten.

Kosok wies die Kritik am Vorgehen des Landesbetriebs nachdrücklich zurück: "Wir haben uns formalrechtlich und zwischenmenschlich korrekt verhalten." < Weiterer Bericht folgt. cbe

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