Randale auf Güdesweiler Friedhof

Güdesweiler. Vor wenigen Tagen war alles noch in Ordnung. Menschen hatten die Gräber ihrer Verstorbenen herausgeputzt. Denn zu Allerheiligen kümmern sich Hinterbliebene in überwiegend katholisch geprägten Regionen wie unsrige traditionell darum, stellen zumeist zusätzliche Gestecke auf

Güdesweiler. Vor wenigen Tagen war alles noch in Ordnung. Menschen hatten die Gräber ihrer Verstorbenen herausgeputzt. Denn zu Allerheiligen kümmern sich Hinterbliebene in überwiegend katholisch geprägten Regionen wie unsrige traditionell darum, stellen zumeist zusätzliche Gestecke auf. Blumen als weithin sichtbarer Ausdruck für das Gedenken an ein geliebtes, für alle Zeiten oft schmerzlich vermisstes Familienmitglied.Ausgerechnet hier lebten nun Unbekannte ihre Zerstörungswut aus. Drei Besucherinnen, die früh morgens den Güdesweiler Friedhof besuchten, machten eine für sie unfassbare Entdeckung: Gräber ihrer Angehörigen waren verwüstet. Umgehend benachrichtigten sie die Polizei in Türkismühle. Deren stellvertretender Chef Andreas Riemenschneider: "Bislang haben sich bei uns elf Geschädigte gemeldet." Demnach seien Blumenstöcke ausgerissen worden. Die Täter griffen nach Gestecken und warfen sie umher. Gleiches taten sie mit Kerzen und kompletten Grableuchten. Dann nahmen sie sich einen schweren Grabstein vor, den sie umstießen. Zwei Holzkreuze zerrten sie aus der Verankerung. "Ein drittes "haben die Täter zerbrochen."

"Größer als der materielle Schaden ist der seelische Schmerz für die Betroffenen", sagte Stephan Rausch. Oberthals Bürgermeister habe sich sofort zum Friedhof in dem betroffenen Ortsteil begeben und sich selbst ein Bild von den Schäden gemacht. Nach der Visite lautete sein Fazit: "Hier kommt Dummheit im großen Maße zum Ausdruck."

Wessen Dummheit war allerdings bis Freitag noch völlig unklar, wie Vize-Polizeichef Riemenschneider mitteilte. "Bislang haben wir keine Zeugen ", außer jene, die von der Zerstörungswut betroffen sind. Trotzdem ist der Ermittler davon überzeugt, dass jemand was mitbekommen haben muss. Es sehe nicht danach aus, als seien Experten am Werk gewesen. Eher könne sich der Vorfall aus einer Bierlaune heraus ereignet haben. "Sicherlich waren die Täter nicht leise, als sie wahllos auf dem Friedhof hausten" und damit geschätzte 2000 Euro Schaden anrichteten.

Daraus schlussfolgerten die Ermittler, dass es sich nicht etwa um Metalldiebe handelt. Anders als im Nohfelder Ortsteil Walhausen, wo sich im März auf dem Friedhof Randalierer gezielt auf Metallteile gestürzt hatten. Schaden damals: rund 20 000 Euro (wir berichteten). Von den Tätern fehlt bis heute jede Spur

Damit es in Güdesweiler nicht genauso endet, braucht die Polizei Hinweise für den Vorfall, der sich in der Nacht auf Donnerstag ereignete. Womöglich stehe er in Zusammenhang mit einem zerstörerischen Streifzug in der Deckenhardter Straße im Oberthaler Ortsteil Steinberg-Deckenhardt, der sich in der selben Nacht zutrug.

Kontakt: Türkismühler Polizei, Telefon (0 68 52) 90 90.

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