Grubenwasser RAG legt Konzept gegen PCB vor

Saarbrücken · Das Land bewertet die Maßnahmen als plausibel und dringt auf eine zügige Umsetzung.

 Die Wassergärten Reden und ihr Grubenwasser.

Die Wassergärten Reden und ihr Grubenwasser.

Foto: Johannes Schleuning

Der Bergbaukonzern RAG hat dem Bergamt am Freitag und damit fristgerecht ein Konzept zur Reduzierung des Umweltgifts PCB im Grubenwasser vorgelegt. Die Experten der Behörden betrachten es nach einer ersten Analyse „als plausibel und zielführend“, wie das Umweltministerium gestern mitteilte. Durch das Konzept soll die Umweltqualitätsnorm für PCB in Fischbach und Sinnerbach bis Ende 2021 eingehalten werden. Das Bergamt und das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz wollen das Konzept nun im Detail prüfen.

Die RAG will den Angaben zufolge Studien und Pilotanlagen zur Entwicklung verschiedener Verfahren zur PCB-Abscheidung in Auftrag geben. Außerdem werde die RAG die Initiative des Umweltministeriums aufgreifen und die Optimierung einer Laboranlage zur PCB-Filterung über zwei bis drei Monate finanzieren. Die Firma „Blue Filtration“ aus St. Ingbert hatte Mitte April angekündigt, kurzfristig eine Anlage zur PCB-Abscheidung aus dem Grubenwasser anbieten zu können (die SZ berichtete). Das Umweltministerium hatte daraufhin eine Laboranlage angemietet und in Reden installieren lassen. „Allerdings konnte die Anlage die Erwartungen bisher nicht erfüllen“, teilte das Ministerium mit.

Die RAG will nun die Kosten für eine zweite Testphase übernehmen, bei der das Grubenwasser vor dem Durchleiten durch die Laboranlage chemisch vorbehandelt wird, um die schnelle Verstopfung der Filtermembran zu verhindern.

Noch 2018 will die RAG in Nordrhein-Westfalen die Pilotanlage eines weiteren Anbieters zur PCB-Abscheidung in Betrieb nehmen. Der Konzern erwartet dort bis Ende 2019 Untersuchungsergebnisse, die auch auf das Saarland übertragbar sein sollen.

Das Ministerium erwartet nun von der RAG die konkrete Umsetzung des Konzepts als Grundlage für die anstehende Verlängerung der Einleiterlaubnis in Reden und Camphausen. Alle Maßnahmen würden von den Wasserbehörden kontrolliert.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort