„Blutmariechen“ von Martina Straten Saarland-Krimi in der Welt der Fastnacht

Saarbrücken · „Radio Salü“-Moderatorin Martina Straten bringt ihr drittes Buch heraus. „Blutmariechen“ heißt der Krimi, aus dem Straten am Samstag lesen wird.

 Die Moderatorin und Autorin Martina Straten liest am Samstag aus ihrem neuen Krimi „Blutmariechen“  – zu sehen als Livestream.

Die Moderatorin und Autorin Martina Straten liest am Samstag aus ihrem neuen Krimi „Blutmariechen“  – zu sehen als Livestream.

Foto: Martina Straten

Nachdem sie lange Zeit bei „RTL Radio“ in Luxemburg gearbeitet hatte, ist Martina Straten, 53, nun schon seit 2004 Moderatorin bei „Radio Salü“. Und obwohl sie im grenznahen Hunsrück wohnt, bezeichnet sich die gebürtige Düsseldorferin inzwischen als Wahl-Saarländerin. Sogar in ihren Büchern spielt ihre neue Heimat die Hauptrolle. Immer wieder hätten ihr Verlage und Agenten davon abgeraten und gesagt, dass das Saarland sich nicht verkaufen würde. Doch die Journalistin hörte lieber auf den Rat ihres guten Bekannten, des Bestseller-Autors Sebastian Fitz, der ihr sagte: „Ein Thriller muss da spielen, wo du bist.“

Inzwischen interviewt sie in ihrer samstäglichen „Martina-Straten-Show“ nicht nur renommierte Schriftsteller für „Radio Salü“, sondern hat selbst zwei erfolgreiche Romane veröffentlicht, in denen Hauptkommissarin Franziska Merten im Saarland ermittelt. Nach „Weiß, weiß, Totenkreis“ und „Blau, blau, tot die Frau“ wollte sie dieses Jahr eigentlich den dritten Teil ihrer „Farben-Reihe veröffentlichen. Doch Corona machte auch ihr einen Strich durch die Rechnung. Da sie alle Orte der Handlung selbst besuche und dies nicht möglich war, schrieb sie einen Einzelkrimi: „Dafür bin ich in der Phantasie gereist“, sagt sie. Von ihrem Geburtsort Düsseldorf, über Köln, wo sie gearbeitet hat, bis ins Saarland sei sie jedoch überall selbst gewesen. Neben „Blutmariechen“ hat Corona für Straten übrigens noch etwas Positives mit sich gebracht: „Meine Tochter hat mit mir Lesen gelernt“, sagt sie stolz.

„Blutmariechen“ spielt in der Welt der Fastnacht und handelt von jungen, hübschen Mädchen, die ihre Leidenschaft für das Tanzen verbindet. Dieses wird ihnen jedoch zum Verhängnis, als ein Mann auftaucht, der einen unstillbaren Hass in sich trägt. Neben ihrem Faible für Thriller vereint der Roman weitere Dinge, die Straten auch persönlich mag: „Ich bin ein totales Karnevalskind“, sagt die gebürtige Rheinländerin. Gardemädchen seien für sie etwas besonderes, da sie für ihre Leidenschaft brennen. Zudem finde sie das Tanzen schon immer faszinierend und hatte als Kind mal Ballett-Unterricht. Eine der Figuren ihres Buches hat diese Leidenschaft zu ihrem Beruf gemacht und kommt aus Saarbrücken.

Die erste Lesung zu „Blutmariechen“ ist an diesem Samstag, 21. November, 20 Uhr, in der Saarbrücker Tanzschule Bootz-Ohlmann geplant – wenn auch aufgrund der aktuellen Corona-Bestimmungen nur als Live-Stream. Im Gegensatz zu vielen anderen Autoren, die lieber in ihrem „stillen Kämmerlein“ sind, steht für Straten fest: „Ich liebe Lesungen.“ Sobald es wieder möglich ist, sollen deshalb weitere Vor-Ort-Termine folgen.

Ihr erster Thriller sei eigentlich nur als E-Book geplant gewesen, sagt Straten. Doch die Nachfrage nach Taschenbüchern war groß. Deshalb entschied sie, ihr Debüt als Selbstpublisher auch auf traditionelle Art zu veröffentlichen. Mit Erfolg: Die beiden ersten Teile der Reihe schafften es in der Sparte Thriller/Horror in die Bestseller-Top 50. „Mit diesem Erfolg habe ich natürlich nicht gerechnet“, sagt die Moderatorin.

Ohne großen Verlag sei es schwieriger, sich erst mal eine Fangemeinde zu erarbeiten, ist sie sich bewusst. Doch schnell habe sie auch weit über die Grenzen des Saarlandes hinaus von Berlin bis nach Österreich Fans gefunden. Inzwischen hat sie sogar selbst einen Verlag gegründet, damit es ihr neues Werk auch im Buchhandel zu kaufen gibt – und ist damit zufrieden. Durch ihren Beruf und ihre privaten Kontakte zu renommierten Kollegen kenne sie auch die andere Seite: Ein großer Verlag gebe letztlich alles vor. Doch sie sei ein Mensch, der dies lieber alles selbst bestimmt.

Sich eine feste Zeit zu bestimmen, wann sie kreativ ist, bringe ihr nichts. Von ihrer achtjährigen Tochter über ihre Hunde bis zu ihrer Mama könne da immer etwas dazwischen kommen. Stattdessen hat sie sich ein anderes Ziel gesetzt: „Jeden Tag zehn Seiten.“

Nicht nur privat ist sie ein großer Thriller-Fan: „Ich könnte keinen Liebesroman schreiben“, überlegt sie und ergänzt, dass aber in allen ihren Büchern viel Liebe drin stecke. Andererseits steigt sie darin gerne in die Abgründe des Menschen und das finstere Reich der Psychopathie hinab. So zeichnet Straten in  „Blutmariechen“ das Psychogramm eines Killers und geht der Frage nach, was passieren muss, dass ein Mensch zum Mörder wird.

Obwohl „Blutmariechen“ gerade erst veröffentlicht wurde, kribbelt es in der Autorin schon sehr, sich an den dritten Teil ihrer „Farben“-Serie zu setzen: „Die Geschichte ist schon total fertig in meinem Kopf. Ich muss sie nur noch schreiben.“ Und der Thriller soll natürlich wieder in ihrer Wahlheimat spielen. Denn die große Unterstützung von „Radio Salü“ und das positive Feedback ihrer Leser hätten sie nicht nur darin bestärkt, sondern auch weit über die Grenzen des Saarlandes hinaus gebracht.

Buch von Martina Straten

Buch von Martina Straten

Foto: Martina Straten

Martina Straten: Blutmariechen. 341 Seiten, 17 Euro. Lesung: Samstag, 20 Uhr, in der Saarbrücker Tanzschule Bootz-Ohlmann als Live-Stream.
Info: www.martinastraten.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort