Quierschied: Scharfer Ton in Diskussion um Gemeinderats-Beschluss

Quierschied. "Der Zuschlag für Rewe ist eine Fehlentscheidung", erklärt Max Detemple, der stellvertretende Vorsitzende der Linken in Quierschied. Er erinnert daran, dass sich die Linken schon früh für die Ansiedlung eines Discountmarktes ausgesprochen haben. Mit einem solchen Markt würden einerseits die Geschäftsleute in der Marienstraße geschützt

Quierschied. "Der Zuschlag für Rewe ist eine Fehlentscheidung", erklärt Max Detemple, der stellvertretende Vorsitzende der Linken in Quierschied. Er erinnert daran, dass sich die Linken schon früh für die Ansiedlung eines Discountmarktes ausgesprochen haben. Mit einem solchen Markt würden einerseits die Geschäftsleute in der Marienstraße geschützt. Gleichzeitig werde ortsnah ein günstiges Ergänzungsangebot vor allem für ältere Menschen geschaffen. Es müsse jetzt endlich gehandelt werden. Detemple: "Die Quierschieder Bürger haben ein Recht, dass ihre Ortsmitte wieder attraktiver wird." Er weist weiter darauf hin, dass die Linke aktuell eine Onlinebefragung macht. Man wolle erfahren, welchen Markt die Quierschieder Bürger wünschten. Die Seite sei eine Woche im Netz. Mitgemacht hätten bisher 80 Bürger. Knapp 90 Prozent wollten einen Edeka-Markt. Detemple: "Der CDU-Ortsvorsteher Dieter Keßler hätte sich mit seinen CDU-Kollegen besser um den Willen der Bürger gekümmert, als die Fehlentscheidung seiner Partei zum Nachteil für die Gemeinde, die Geschäftsleute in der Marienstraße und für die Bürger auch noch zu verteidigen." Aber die CDU habe in den vergangenen Jahrzehnten bewiesen, dass sie nicht rechnen könne. Anders sei das Defizit in der Gemeindekasse von über 50 Millionen Euro nicht zu erklären. Der Vorsitzende der Jungen Union Quierschied, Andreas Werth, erklärt zur vom Gemeinderat beschlossenen Ansiedlung eines Rewe-Marktes. "Sowohl die Bürgermeisterin als auch ihre Gefolgschaft von den so genannten Freien Wählern treten die Demokratie mit Füßen, wenn sie mit an den Haaren herbeigezogenen Argumenten den mehrheitlich getroffenen Gemeinderats-Beschluss für die Ansiedlung von Rewe zu torpedieren versuchen."Fakt sei: In der Gemeinde gebe es bereits drei Märkte mit dem gleichen Angebot: die Edeka-Märkte in Quierschied und Fischbach sowie den Wasgau-Markt. Werth: "Ein vierter Edeka-Markt wäre hinsichtlich einer größeren Angebotsvielfalt unsinnig." Auch Rewe habe für Quierschied die Zusammenarbeit mit einem selbständigen Kaufmann angeboten. Folglich würde auch bei der Ansiedlung von Rewe die Gewerbesteuer an die Gemeinde gezahlt werden. Auch nach den Plänen von Rewe könnte das Postgebäude nach wie vor in seiner bisherigen Funktion genutzt werden, betont Werth: "Die von der CDU-Fraktion getroffene Entscheidung ist die richtige für die Zukunft unserer Gemeinde." Karin Lawall zeige "ein zweifelhaftes Demokratieverständnis, wenn sie eindeutige Gemeinderats-Beschlüsse, die ihr aus parteitaktischen Gründen nicht passen, vor der Umsetzung von der Kommunalaufsicht überprüfen lassen will", meint Werth. Die Bürgermeisterin gehe "dilettantisch" mit dem Thema Ansiedlung eines Marktes in der Ortsmitte um und müsse "endlich ihre Blockadehaltung aufgeben".

HintergrundDie Freien Wähler Quierschied haben zur Entscheidung des Gemeinderates zum Bau eines Rewe-Marktes ein Flugblatt in Umlauf gebracht mit der Überschrift: Bürger: "Stoppt den Amoklauf der CDU-Fraktion". Die CDU habe seit dem Bürgerbegehren gegen den Abriss des Rathauses, der Post und den Bau zweier Märkte in der Ortsmitte nichts dazugelernt und dafür gesorgt, "dass der eindeutig schlechtere Bewerber Rewe den Zuschlag erhält". Die Freien Wähler fordern Bürgermeisterin Karin Lawall (SPD) auf, "den Beschluss der CDU anzufechten". me

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