Querschnitt durch das Spektrum der Amateurtheater

Saarbrücken. Mit einer Schweigeminute begann diesmal die jährliche Spielbegegnung des Bezirks Saarbrücken im Verband Saarländischer Amateurtheater (VSAT): Bezirksvorsitzende Brigitte Thul widmete den Abend im "Theater Blauer Hirsch" der unlängst gestorbenen Tanja Abel von "Stückbahnhof"

Saarbrücken. Mit einer Schweigeminute begann diesmal die jährliche Spielbegegnung des Bezirks Saarbrücken im Verband Saarländischer Amateurtheater (VSAT): Bezirksvorsitzende Brigitte Thul widmete den Abend im "Theater Blauer Hirsch" der unlängst gestorbenen Tanja Abel von "Stückbahnhof". Diese Gruppe trat denn auch nicht - anders als geplant - bei dem Treffen auf, an dem sieben verschiedene, im VSAT organisierte Gruppen mit Ausschnitten einen Querschnitt durch das bunte Spektrum hiesigen Amateurtheaters boten. Als Ersatz sprang das "Dudweiler Statt-Theater" ein und zeigte vier differenziert gespielte Sketche aus seinem Loriot-Programm. Den Auftakt aber machte "Antonius und Kleopatra", eine Co-Produktion von "Bühnenvolksbund Riegelsberg" und "Theater Harter Kern". Die radikal verkürzende Shakespeare-Bearbeitung setzte auf choreografierte Massen und verulkte militärische Zeremonien - sehr komisch. Mit der Darbietung von "Thunis" folgte ein ruhiger Kontrapunkt: Die Uni-Theatergruppe präsentierte eine Szene ihrer neuen Produktion "Sinn" (von Anja Hilling) als szenische Lesung. Anschließend bezeugte die Saarbrücker "Gruppe 63" einen dezent selbstironischen Umgang mit dem Laienspiel, indem sie mit ihrem in der Tradition des Volkstheaters stehenden Beitrag "Der Riese Kreutzmann" die saarländische Sage um einen Menschenfresser adaptierte. Überaus erfreulich, dass die Bühne auch Behinderten und Senioren gehörte: Nach der Behindertenabteilung der "Kammer-Bühne Köllertal", die mit ihrem Sketch "Ein tolles Geburtstagsgeschenk" den Beweis für das sozial-integrative Potenzial des Theaters antrat, sorgte die Seniorengruppe der "AT79" (VHS Sulzbach) mit dem Mundart-Monolog "Das Telefonat" für Erheiterung. Einen würdigen Abschluss der Veranstaltung bescherten schließlich die (stimm-)starken Frauen der "Herbst-Zeitlosen" mit sechs ebenso zeitlos gesellschaftskritischen wie menschelnden Liedern ihrer letzten Revue "15 Jahre Herbst-Zeitlose". Gerührt zeigte sich die Leiterin und Regisseurin Inge Veith, die hier vom VSAT-Bezirk Saarbrücken zum 15-jährigen Jubiläum ihrer Seniorinnen-Truppe geehrt wurde. kek

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